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:: Schicksalstänzer | |
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Luna Lumine
Anzahl der Beiträge : 255 Anmeldedatum : 19.04.11
| Thema: Re: Winter 1874 III Do Nov 24, 2011 9:30 am | |
| Sie lauschte den Worten von Bjartr, der die Vermutung äußerte das Nouri los wollte. Ich wandte den Blick zu besagter Wölfin und musste ihm im stillen recht geben. Eine geschäftige Nervosität umgab sie die selbst für Luna bedeutete das es bald weiter gehen würde. Doch bevor die helle irgendwas sagen konnte ergriff erneut ihr Vater das Wort. Sie war froh das dieser nahe zu genauso dachte wie sie selbst – und vielleicht konnten sie ja bereits unterwegs einige Dinge klären die noch unausgesprochen waren. Ein leichtes Lächeln folgte seinen Worten, aber die weiße wusste nicht mehr was sie sagen sollte und so schwieg sie auch weiterhin. Doch vielleicht konnte sie, wenn jemand zu Nouri ging die Zeit nutzen um heraus zu finden was mit Bjartr war. Sie stand ebenfalls auf und streckte ihren Körper. Ihre Muskeln waren von dem langen sitzen und dem angespannten Gefühlen total verspannt und die Bewegung tat gut.
„Ja, vielleicht sollte jemand nach schauen.“, murmelte sie leise. „Ich jedoch nicht...“, fügte sie noch leiser hinzu.
Sie schaute ihren Vater einen Augenblick lang an, ehe sie den Blick zu ihrem dunklen Begleiter wandte dessen Verhalten sie verwirrte und zu einem Teil auch traurig machte. Was war es, dass ihn so plötzlich wieder von ihm entfernte. Würde Bjartr gehen wollen oder würde dieser hier bleiben? Sie glaubte nicht, dass dieser merkte wie sehr sie mit ihm reden wollte, musste sie doch wissen was in ihm vorging. Den Narbenwolf gab es ja auch noch, vielleicht wollte er ja gehen und Nouri aufsuchen? Unruhig spielte die helle mit dem Schnee unter ihren Pfoten und wühlte diesen da auf wo sie stand. Sie musste an die erste Begegnung mit Bjartr denken und wandte diesem wieder den Blick zu. Hatte er etwa immer noch Angst vor ihr? Wobei sie das eigentlich nicht glaubte.
Sie zögerte einen Moment, doch dann entschied sie sich dafür. Sie schob ihren Fang nahe zum Ohr des dunklen Rüden. Die folgenden Worte waren leise, lediglich für ihren Finder gedacht und nicht für die anderen. Vielleicht würde er ihr ja Antworten und ihr alles erklären? Doch leider glaubte sie nicht daran, doch wenigstens probieren musste sie es.
„Ist alles in Ordnung, Bjartr? Du benimmst dich plötzlich so … abweisend...“
Sie bemerkte selbst wie traurig ihre Stimme bei den paar Worten klang. Luna zog die Schnauze wieder fort und blickte die anderen an. Einer von Ihnen würde gewiss bald aufbrechen um zu erfahren was Nouri vor hatte. Noch immer war sie sich nicht sicher ob sie mit dieser Gemeinschaft reisen durfte, doch da noch niemand etwas anderes gesagt hatte ging sie einfach davon aus das sie durfte. Sie schaute noch einmal kurz zu Youkon und Bagr ehe sie den Blick ein weiteres mal auf Bjartr richtete. Danach lies sie ihren Blick durch die Umgebung wandern.
[bei Bjartr, Bagr, Youkon] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Winter 1874 III Di Dez 13, 2011 7:52 pm | |
| Ungeduldig verlagerte der Graue sein Gewicht von einer Pfote auf die andere, sacht hin- und herschwankend. Keiner regte sich, dabei lag doch ganz offensichtlich Aufbruchstimmung in der Luft. Youkon pflichtete seiner Bemerkung immerhin bei, aber auch er schien sich nicht nach der aktuellen Lage erkundigen wollen. Bagr war ebenso verstummt, und eigentlich verstand Bjartr die Situation, als sei es nun an ihm, die Initiative zu ergreifen. Auch wenn das nicht in seiner Natur lag. Noch einmal ein Blick in Richtung Nouri, noch einmal ein Blick in die Runde. Gerade wollte er die erste Pfote in Bewegung setzen, als er plötzlich Lunas Nase an seinem Ohr spürte und ihr warmer Atem ihm kurz einen Schauer den Rücken entlang jagte. Er wagte kaum, den Kopf in ihre Richtung zu wenden, stattdessen tat er überrascht ob ihrer Feststellung.
“Ich? Abweisend? Ich bin nicht abweisend..“
murmelte er leise, während ihm 'Doch, bist du! Du bist komisch.' durch den Kopf schoss. Mit einem leisen Seufzer blickte er schließlich zu der Weißen, konnte ihr jedoch nicht lange in die Augen sehen, sie schienen ihn zu durchbohren, mit ihrem unschuldigen Leuchten und machten, dass er sich schmutzig fühlte.
“Gib am Besten nicht zu viel darauf, wie ich mich verhalte.“
Ein wenig resigniert klang seine Stimme, als er den Blick auch schon wieder senkte und seine ganze Haltung etwas zusammenzusacken schien. Komisch, dass sie überhaupt interessierte, wie er war. Oder dass sie sich darüber wunderte. Tat doch sonst niemand. Mit einem leichten Kopfschütteln vertrieb er den Gedanken und beschloss, sich stattdessen als vollwertiges Rudelmitglied zu begreifen und in dieser Rolle gleich zu ersten Taten zu schreiten. Wortlos wandte er sich von seinen drei Gefährten ab und trottete mit immer noch leicht gesenktem Haupt zu Nouri hinüber, die anderen Wölfe um sie herum kaum beachtend. Er musste sich voll und ganz auf die graue Fähe konzentrieren, um nicht gleich wieder den Mut oder seine Stimme zu verlieren..
“Nouri. Wann sollen wir weiterziehen?“
Die Formulierung hatte er sich gut überlegt. Kein Drängen lag in seiner Stimme, lediglich unterwürfige Neugierde. Er wartete auf ihre Anweisung und war ganz froh, für einen kurzen Moment der beklemmenden Situation zwischen Luna und ihrem Vater entkommen zu sein.
[bei Youkon, Bagr und Luna || schließlich bei Nouri] |
| | | Youkon » T e a m
Anzahl der Beiträge : 632 Anmeldedatum : 21.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III Sa Dez 17, 2011 10:43 pm | |
| Er hätte sicher nichts dagegen gehabt, wenn es endlich weiterginge. Aber da hatte, wie er inzwischen wusste, wirklich Nouri das letzte Wort – und er fühlte instinktiv, dass er sich darauf auch verlassen konnte. Wie schon zuvor reckte sich der Rüde kurz und sah sich in der näheren Umgebung um, als könne er dadurch auch nur irgendetwas beschleunigen.
Luna stellte schon ziemlich schnell, wenn auch recht leise, klar dass sie es nicht sein würde, die sich erkundigte, ob Nouri wirklich aufbrechen wollte. Allerdings gab sie Youkon nicht die Chance, sie zu fragen warum sie so leise sprach, da sie kurz darauf Bjartr behelligte, der ihrer Meinung nach ziemlich auffällig schien – aber vielleicht waren die beiden sich mental schon näher gekommen. Musste und konnte Youkon ja auch nicht verstehen – und so nebenher ging es ihn ja auch schlicht und ergreifend nichts an, wenn sich fremde Wölfe miteinander beschäftigten...wobei „fremd“ hier schon ein ziemlich weit hergeholter Begriff war.
Somit wäre es also ganz sicher nicht Luna, die Richtung Nouri dackeln würde – würde da tatsächlich nur der Schwarze bleiben? Denn auch Bagr schien von Bewegung nicht sonderlich viel zu halten und wirkte eher wie ein schweigsames Mauerblümchen als ein ausgewachsener Altwolf mit massig viel an Erfahrung.
Bjartr aber überraschte den Rüden in der Folge und war es, der sich als erster in Richtung der Leitwölfin – so sah Youkon die Graue nunmal – bewegte, jene wohl fragend ob und wenn ja, wie es weitergehen würde. Youkon war ihm nur einige Meter gefolgt und hatte dann innegehalten, um sich nach Luna und „Bagr“ umzusehen.
„Kommt Ihr?“ fragte der Rüde leise und mit Bedacht, denn antreiben wollte er eigentlich keinen. Nur jemanden an seiner Flanke wissen, wenn es denn endlich weitergehen sollte – etwas auf das er wirklich sehnsüchtig zu warten schien. Noch sehnsüchtiger schien er aber nun langsam auf Aufklärung zu warten....was genau aufgeklärt werden sollte, darüber war er sich indes noch nicht im Klaren...
[bei Luna, Bagr & Bjartr, schließlich einige Schritte gen Nouri und so halb zwischen den beiden „Gruppen“] |
| | | Nouri » T e a m
Anzahl der Beiträge : 1124 Anmeldedatum : 16.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III Mo Dez 19, 2011 10:35 pm | |
| Nouri tanzte weiter am Rand entlang und setzte Markierungen, die dieses Gebiet eindeutig als das ihres Rudels kennzeichneten und womöglich Nachzöglern des Rudels den Weg weisen würden. Es fehlten einige, und eigentlich ging die graue Fähe nicht mehr davon aus, dass die Vermissten wieder zu ihnen stoßen würden, aber sie wollte die Möglichkeit nicht ausschließen. Sie blickte auf, als sie merkte, dass das Rudel auf ihre Unruhe bezüglich des Aufbruchs reagierte, scharrte noch einmal kräftig mit den Pfoten im Schnee und hob den Kopf um kehlig aufzuheulen – ein Geheul, das zum Aufbruch läutete. Damit wandte sie sich um, und hastete los auf den Fluss zu, um ihn entlang zu den Klippen zu gelangen. Das rauschen tönte schon zwischen den erkennbaren Felsen hervor und verbrach mit seinem Krachen und Dröhnen bereits einen anstrengenden Weg.
[läuft auf den Fluss zu bzw. da entlang hoch auf die Klippen zu, teilweise auf den Steinen, noch halbwegs begehbares Gelände, aber aufpassen! Nicht, dass ihr euch jetzt schon die Beine brecht. Lauft erst einmal mit, wenn ihr wollt, unterhalten geht trotzdem noch, auf auf in neue Abenteuer / alleine bzw. mit Rudelanhang] |
| | | Das Schicksal » T e a m
Anzahl der Beiträge : 142 Anmeldedatum : 09.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III Mo Dez 19, 2011 10:36 pm | |
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S c h i c k s a l s r u f
ZEIT Winter, im Jahr 1874, Teil III |
WETTER Klare, kalte Luft, ab und an Sonnenstrahlen, Wind von Westen | | TAGESZEIT später Nachmittag
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Mit einem leichten Gefühl von Missfallen registrierte sie, dass die Wölfe, die zuvor eine Ruhepause eingelegt hatten, sich wieder zusammenrafften. Das Heulen schallte ihr unangenehm in den Ohren und ihre großen Ohren flippten nervös hin und her. Ihre Befürchtung, dass sich die Caniden in ihre Richtung bewegten bestätigte sich, als sie beobachtete, welchen Kurs der graue Wolf an der Spitze einschlug. In ihr grummelte es und sie tappte unruhig auf der Stelle, um sich schließlich mit einem warnenden Laut umzuwenden und ihrer Brut anzudeuten, das Weite zu suchen, wissend, dass die Wölfe ihnen unbewusst auf den Versen waren. Das Rudel ist derweil aufgebrochen, beziehungsweise Nouri hat sich an die Spitze gesett und läuft nun am Fluss entlang zu den Felsen. Es sind einige große Findlinge und schroffe Steinhaufen, die sich dort befinden und sich teils in unsicherer Konstruktion bis zu der großen Schlucht aufbäumen, durch die sich der Fluss zieht. Nouri schlägt diesen Weg ein, hoffend, dass dort oben ein schmaler Abschnitt ist, auf dem sie das Wasser kreuzen können. Einmal um den Fuß des Berges herumzulaufen ist aufgrund des Nahrungsmangels ein zu langwieriges Unterfangen. Noch weiß das Rudel nicht, was auf den Klippen auf sie zukommt. Hierbei handelt es sich um einen Zwischenwurf ins Rollenspiel, der dafür dient eine kurze Zusammenfassung zu geben und/oder eine vage Vorraussicht auf nahende Geschehnisse zu ermöglichen. Auf ihn kann mitunter gar nicht reagiert werden, da die Wölfe von den Ereignissen manchmal gar nichts direkt mitbekommen. Nehmt ihn lediglich zur Kenntnis, ansonsten einfach weiterspielen. Fragen bitte in Winterträume stellen.Alter Thread: Winter 1874 II Revierkarte x Rudel x RPG-Regeln x Reiseroute |
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| | | Sitari
Anzahl der Beiträge : 894 Anmeldedatum : 21.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III Di Dez 20, 2011 9:27 pm | |
| Sitari blickte erstaunt auf. Seit einiger Zeit hing diese unbestimmte Aufbruchsstimmung in der Luft aber nun war dieses wage Gefühl zu einer tatsächlichen Absicht mutiert und brachte Bewegung in die versprengte Runde der Wölfe. Die Pause die sie eingelegt hatten, war dringend nötig gewesen, doch die jugendliche Energie war noch nicht völlig aufgebraucht. Es war Wunder der Natur das es Jungtieren möglich war sich so schnell zu regenerieren und von Neuem einer fremden Welt entgehen gegen zu können. Sie würde dieser Welt nun in der Gemeinschaft Anderer begegnen und diese Zuversicht lies ihr Fell kribbeln. Sitari schüttelte sich heftig, dabei verlor sie ein paar Mal ihren festen Stand und schwankte umher, dann blickte sie in Richtung der Grauen, die bereits vorraus gegangen war. In dieser Schneewüste wäre sie allein nicht weiter gekommen und hätte sicherlich den Hungertod ins Auge fassen müssen. Zwar waren diese Nager der letzten Stunden nicht sonderlich nahrhaft gewesen, doch es war zumindest eine Verbesserung ihrer derzeitigen Lage gewesen.
Es gab nun kaum noch Wölfe, mit denen sie noch nicht gesprochen hatte, sie würde später versuchen müssen, sich alle Namen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Es war immer ihre Schwäche gewesen, doch der einfache Trick die Wölfe möglichst nicht mit den Rufnamen anzusprechen, sondern einfach das Gespräch zu suchen, hatte sich bereits mehrfach bewährt. Sitari blinzelte, da der Schnee sie blendete und mit zusammen gekniffenen Augen führten ihre Schritte in die Richtung der Grauen. Ihre Jadkumpanen würden es ihr sicher nicht übelnehmen, hoffte sie zumindest. Sie warf einen kurzen Blick über ihre Schulter um ihnen zu signalisieren, dass sie sie nicht einfach zurück lassen wollte, doch sie konnte nicht anders als nun schon los zu laufen. Sitari war aufgeregt, ihr Herz schlug in einem rasanten Tempo und ihre Schritte wurden schneller.
Bald war sie hinter Nouri angekommen. Unschlüssig ob sie etwas sagen sollte, verharrte sie mit rasenden Herzen.
[hinter Nouri]
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| | | Luna Lumine
Anzahl der Beiträge : 255 Anmeldedatum : 19.04.11
| Thema: Re: Winter 1874 III Do Jan 05, 2012 1:53 pm | |
| Sie schaute zu ihrem vermeintlichen Retter und hörte seine Worte. Doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte war der dunkle schon verschwunden, er hatte sich zu Nouri aufgemacht. Sie bewegte sich nicht weiter vom Fleck ehe ihr Vater sich an sie wandte. Sie nickte, richtete sich auf und folgte ihm. Sie stand einige Schritte hinter ihm und wartete darauf das Nouri zum Aufbruch rief. Dies tat sie auch bereits kurze Zeit später. Ein letzter, trauriger Blick zu Bjartr ehe sich die weiße ebenfalls in Bewegung setzte. Der Schnee wirbelte unter ihren Pfoten auf jedes mal wenn sie die Pfoten anhob.
Sie beobachtete den Schnee, die Wölfe um sich herum aber war grundlegend alleine. Sie hing ihren Gedanken nach. Dem ersten Treffen mit ihrem Vater, Bjartr der plötzlich so distanziert wirkte und von dem sie nicht wusste wie sie es ändern sollte. Doch allgemein war die junge Wölfin glücklich, so glücklich wie schon lange nicht mehr seit dem Tod ihrer Mutter. Sie war nicht mehr alleine, denn Luna war einfach nicht dafür gemacht das sie alleine war. Zwar wusste sie nichts über die Systeme eines Rudels – denn ihre Eltern waren nun mal beide Einzelgänger gewesen wobei Youkon sich ja ebenfalls einem Rudel angeschlossen hatte - aber da Luna immer schon ziemlich lernfähig war, war sich die helle ziemlich sicher das sie die Regeln und Strukturen bald durchschaut hatte. Nur eines wusste sie mit ziemlicher Sicherheit: Nouri war die Leitwölfin, denn Entscheidungen aller Art – jedenfalls Dinge die das Rudel betrafen – entschied sie.
Der Blick ihrer hellen Augen musterte die Umgebung an der sie vorbei kamen. Sie lauschte dem rauschen des Flusses und überlegte ob es der selbe war, wo sie auch zum ersten mal auf Bjartr getroffen war. Unsicher musterte sie auch die Wölfe die sich in diesem Rudel befanden. Mit kaum einen hatte sie wirklich schon gesprochen, hauptsächlich waren da Youkon, Nouri und Ravenscar. Und natürlich ihr persönlicher Fels Bjartr. Zwar kannte sie den Rüden kaum aber die Tatsache das er ihr bei der ersten Begegnung mit Youkon zur Seite gestanden hatte machte sie unendlich dankbar. Zwar hatte ihr Vater sie nicht angegriffen oder fortgeschickt, doch Angst vor der Begegnung hatte die junge Wölfin dennoch gehegt. Sie suchte Bjartr in der Menge, konnte ihn jedoch auf Anhieb nicht ausfindig machen. Dabei hätte sie gerne noch einmal mit ihm gesprochen, denn sie hatte noch immer den Verdacht das er irgendetwas hatte...
[folgt Nouri || aktuell alleine || hängt ihren Gedanken nach] |
| | | Sóke
Anzahl der Beiträge : 40 Anmeldedatum : 23.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III So Jan 08, 2012 1:24 am | |
| Die Gruppe in der sie verharrte verkleinerte sich allmählich. Es ging bald los, was noch deutlicher durch die Tatsache wurde, dass sich der Großteil des Rudels um Nouri zu versammeln begann. Der Marsch würde ihr sicher weitere Gelegenheiten noch Kontakte zu knüpfen. Das war der Teil, auf den sie sich bei der Reise freute, dennoch schwankte immer noch ein bitterer Beigeschmack mit. Sie hoffte, dass dort oben in die Bergen nichts passierte, was von enormer Wichtigkeit wäre. Irgendwie hatte sie dann doch noch ein mulmiges Gefühl, dennoch wollte sie dieses Gefühl nicht dominieren lassen. Sie begutachtete die Gruppe um Nouri noch einen Moment ehe sie sich in Bewegung setzte und ihr rasch folgte. Sie war im Glauben, mal wieder viel zu lahm zu sein. Sing hinkte im Moment voll hinterher, was sie dazu veranlasste, schneller zu laufen. In der Gruppe erkannte sie Sitari, mit der sie zuvor noch einige Worte gewechselt hatte. Sie entsinnte sich daran, dass auch sie nicht ohne Zweifel diese Reise bestreiten würde. Kurz davor war auch Nouri zu sehen, die den Weg weiß. Die Graue würde schon wissen, was sie tat. War nicht umsonst die Leitfähe.
Wieder schweifte ihr Blick durch das Rudel. Da lief noch eine Wölfin, eine die sie bereits flüchtig kannte, die sie jedoch noch versuchte recht zuzuordnen. Sie brachte ein nennenswertes Ereignis mit ihr in Verbindung. Richtig, es war jene, die ihren Vater wieder gefunden hatte. Der war jetzt aber allerdings nicht mehr aufzufinden, zu ihrer Verwunderung. Sie schaute sich nicht mehr großartig um, steuerte zielsicher auf diese zu. Sie wollte gerade etwas sagen, da bemerkte sie, dass ihr ihr Name entfallen war. Sie erinnerte sich nicht mehr daran ihn gehört zu haben, noch, dass er überhaupt gefallen war.
”Hallo!”
Das war daher alles, was sie zunächst sagte. Sie ließ den Blick von der Weißen durch die Umgebung schweifen, der nach vorne zu Nouri ging, dann an der Umgebung um sie herum haften blieb.
[ Nähe Nouri // Luna ] |
| | | Youkon » T e a m
Anzahl der Beiträge : 632 Anmeldedatum : 21.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III Di Jan 24, 2012 9:32 pm | |
| Youkon für seinen Teil hatte vorerst genug gesagt und ließ die Wölfe in seiner Umgebung ihrer Wege ziehen. Man musste nicht gleich am ersten Tag schon mit seiner Lebensgeschichte herausrücken, wie er gelernt hatte – und auch wenn dies manch ein Zeitgenosse wohl dennoch durchaus gern tun würde, zu denen er ja früher auch gezählt hatte, so hatte er sich das schlicht und ergreifend abgewöhnt, ganz offenbar mit Erfolg wie sich nun zeigte.
Nachdem er sich einige Schritte von den Mitwölfen entfernt hatte, eigentlich um zu Nouri aufzuschließen, sah er sich um und stellte fest, dass er offenkundig nicht der einzige war, dem für den Moment nicht zwingend nach Unterhaltung war. Auch Luna hatte sich etwas von den anderen entfernt, wie es schien – zumindest hatte sie ihre Unterhaltung seiner Meinung nach und seines Eindrucks nach nicht fortgeführt – er konnte es ihr nicht wirklich verdenken.
Kurz musste er tatsächlich nachdenken als er eines der zahlreichen Weissfelle besah, verknüpfte mit jener, die allein unterwegs war den Namen Sitari und schob sich schließlich in jene Richtung, die ihn ein wenig näher an jene bringen würde – aber auch näher an Nouri. Vielleicht wollte er ja doch noch einige Worte wechseln, ehe er vielleicht stumm im Wind verschwand, wie es eigentlich die Art seines Partners gewesen war, nicht die Seine.
So schloss er nach und nach zur Grauen wie auch zu Sitari auf, gerade als er vernahm dass sich Soké wohl eher gen Luna orientierte. Vielleicht wollte sie der anderen >Hellen auch nur Trost spenden, konnte ja durchaus sein. Als der Rüde sein Ziel erreichte, hielt er sich nicht mit großen Umschweifen auf.
„Grüße.“
warf er leichthin in den Raum und musterte sowohl Sitari als auch Nouri – mit letzterer hatte er ja nur wenige Worte gewechselt und bei ersterer würde er sich sicher bald erkundigen ob und wenn ja wie der Nager gemundet hatte, den er lange genug mit sich herum geschleppt hatte. Aber das würde er ja vermutlich ähnlich schnell erfahren wie er es jetzt erwartete – nichts ahnend von möglichen Gefahren oder Unwägbarkeiten, obgleich jene bedeutungsschwanger in der Luft zu liegen schienen...
[nahe Nouri & Sitari, grüßt wohl in der Hoffnung auf einen Plausch] |
| | | Luna Lumine
Anzahl der Beiträge : 255 Anmeldedatum : 19.04.11
| Thema: Re: Winter 1874 III Di Jan 31, 2012 5:57 pm | |
| Sie lief auch weiterhin schweigend hinter Nouri her. Ihre Pfoten fanden den Weg wie von selbst, jedenfalls konzentrierte sie sich momentan wenig darauf wohin sie trat und wohin sie besser nicht trat. Doch ihr Einsames hin und her Wandern wurde schon Bald unterbrochen, einer der anderen – ebenfalls hell – näherte sich ihr und lief dann neben ihr her. Sie wandte den Kopf in Richtung der weißen Fähe und lächelte diese an. Einen Moment überlegte sie, doch dann fiel ihr der Name ihres Gegenübers auch schon wieder ein. Sóke.
„Hallo Sóke!“
Sie war wirklich erfreut das einer der anderen auf sie zu kam. Sie hatte noch nicht viel mit dem Rudel im allgemeinen zu tun gehabt. Aber es wurde gewiss Zeit das Luna das nach holte. Der Schnee unter ihren Pfoten knirschte bei jedem Schritt den sie tat und sie konnte beobachten wie ihr Vater zu Nouri und einer anderen aufschloss aufschloss um sich mit diesen zu unterhalten – vermutete die helle jedenfalls. Sie lies den Blick einen Moment lang über die nähere Umgebung schweifend – unter anderem wieder auf der Suche nach Bjartr – doch dieser war noch immer nicht in ihrem näheren Blickfeld und die helle fragte sich traurig ob der dunkle das Rudel verlassen hatte. Dann jedoch schalte sie sich in Gedanken selbst, so etwas durfte sie erst gar nicht denken. Er würde gewiss nicht einfach gehen ohne etwas zu sagen. Sie konnte nicht sagen woher sie diese Gewissheit hatte, doch sie hoffte einfach das es so war. Nun jedoch wandte Luna sich wieder zu Sóke. Gespräch beginnen, war angesagt.
„Bist du schon lange in diesem Rudel, Sóke?“
Die ganze, junge, Freude schwang mit in den wenigen Worten der hellen. Sie war froh nun endlich zu lernen was ein Rudel war und die Fragen die sie ihrer Mutter noch nicht hatte stellen können, nun ihrem Vater stellen zu können. Sie blickte wieder nach vorne zu dem dunklen und grinste innerlich. Sie hatte ihn gefunden, er würde schon dafür Sorgen das sie lernte was sie wissen musste. Langsam viel die ganze Anspannung von der hellen ab und sie schaute aufmerksam und glücklich zu ihrer Gesprächspartnerin hinüber. Aber irgendwie hatte Luna das Gefühl das dieses Rudel einmal größer war, darüber würde sie sich demnächst erkundigen.
[bei Sóke || spricht mit dieser || folgt Nouri & Co.] |
| | | Nouri » T e a m
Anzahl der Beiträge : 1124 Anmeldedatum : 16.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III So Feb 05, 2012 9:02 pm | |
| Strengen Schrittes lief die Graue an der Spitze weg. Ihre Augen hatte sie zielsicher nach vorne gerichtet, ihre Ohren schwangen umher und versuchten zwischen dem Rauschen, was immer lauter wurde, noch andere Geräusche herauszufiltern. Sie wollte auf mögliche Gefahren vorbereitet sein. Die Muskeln unter ihrem Fell spannten sich. Sie wusste, was da oben lauerte. Es gab so vieles, was ihnen zum Verhängnis werden konnte. Zunächst war da das Bergrudel, was sich dann und wann zu tief hinabwagte und wieder in seine Grenzen gewiesen werden musste, dann der ganze Schnee, den sie zu kreuzen hatten. Noch waren sie am Fuße des Berges, doch oben gab es um einiges mehr Schnee, als hier unten. Lawinen waren mitunter nicht auszuschließen – ganz zu schweigen von Steinfall, der in den Klippen nicht ungewöhnlich war. Den reißenden Strom des Wassers durfte sie ebenfalls nicht vergessen, denn früher oder später mussten sie ihn kreuzen. Klar, sie hätten um das Moor herumlaufen können, aber um welchen Preis? Es war ein schwieriges Gebiet, was Nouri mied, wann immer sie konnte. Dann schon lieber die Berge. Dieser Weg war auch schneller. Immerhin hatten sie auch ältere Wölfe mit dabei, und obwohl sie alle zäh waren, wusste sie, dass ihnen als erstes die Energie ausging, wenn sie nicht bald wieder richtige Beute schlugen. Und eben diese Beute hielt sich im Winter vorzugsweise in der Nähe der Osthöhle auf, wo die Wälder am dichtesten waren. In ihrer Brust kribbelte es. Sie würden es schon schaffen. Angespornt von ihrer Zuversicht und dem dringenden Wunsch das Rudel in Sicherheit zu bringe preschte sie weiter.
Der Weg stieg an. Der Schlund der Schlucht eröffnete sich vor ihnen, aus dem heraus sich der Fluss zum Moor hinab erbrach. Man musste den Kopf in den Nacken legen, um bis zu den Kanten hinaufzuschauen. Nouri lief auf dem Gestein herum und suchte nach dem besten Weg hinauf. Es würde steil werden. Sorgenvoll schaute sie kurz hinter sich zu den anderen. Sitari und der Rabenfreund hatten zu ihr aufgeschlossen, und sie grüßte die beiden mit einem kurzen Nicken, um sogleich darauf weiter am Hand herumzuschnüffeln. So lieb es wohl gemeint war, war ihr gerade nicht nach Reden, immerhin musste sie dafür sorgen, dass sie alle irgendwo ankamen. Sie begann den Aufstieg an einem schmalen Sims. Unter ihr brachen kleine Steinchen weg und der Schnee rutschte knarzend ab. Sie schaute ihm kurz nach und hoffte, dass ihnen dass nicht weiter oben passieren würde. Dann straffte sie sich wieder, blickte auf und machte einen ordentlichen Satz. Mit den Pfoten zog sie sich kräftig den Hand hinauf und tänzelte von einem Absatz auf den anderen. Es war fast wie ein Bäumchen-Wechsel-Dich, und schon fast amüsiert dachte sie daran, wie das Rudel aus der Entfernung aussehen musste.
[sucht sich einen Weg den Hand hinauf; Aufstieg die eine Schluchtseite hinauf, Schnee und Gestein wechseln sich ab, der Untergrund ist mal fest, mal unsicher, Steigung von circa 45 Grad, teilweise steilere oder ebenere Abschnitte / vorneweg vor dem Rudel / "alleine"] |
| | | Sóke
Anzahl der Beiträge : 40 Anmeldedatum : 23.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III Sa Feb 18, 2012 2:51 am | |
| Sie sah die Graue vorne weglaufen. Mittlerweile hatte jeder Zweifel, der sie zunächst beschlichen hatte, von ihr abgelassen, was wohl auch teils an diesem Bild lag. Die Graue wusste sicher was sie tat. Die Weiße zu ihrer Rechten hatte das Wort an sie gerichtet und sie aus ihren Gedanken gerissen. Ob sie schon lange hier war…? Nun ja, eigentlich nicht, beantwortete sie die Frage Lunas zunächst für sich selbst. Einige Wochen, eine durchschnittliche Menge an Wölfen, von denen sie sagte, dass sie sie kennen gelernt hatte, das war alles gewesen. Und Cel, dachte sie. Sie war gezwungen wieder an sie zu denken. Nur ganz kurz, dann schüttelte sie den Gedanken wieder von sich. Sie wusste nicht ob das gut so war, im Moment jedoch fühlte es sich so an, denn diese Gedanken wären für die bevorstehende Reise sicher hinderlich. Aber waren Einige Wochen denn wirklich so lange? Sie sah zu Luna und nickte erst zögerlich. Dann überlegte sie kurz, schüttelte dann aber den Kopf.
”Nein. Ich würde ein paar Wochen nicht als lange Zeit bezeichnen, weißt du.”
Sagte sie irgendwie trocken, aber nicht unfreundlich. Doch ihr kam die Zeit hier schon recht lang vor. Es konnte sein, dass das an solchen Ereignissen wie Cels Verschwinden lag. Ansonsten war es ihr bisher recht angenehm gewesen.
”Was ist mit dir? Wie lange bist du denn schon hier?”
Fragte sie zunächst, bis ihr Dinge einfielen, über dessen Richtigkeit sie sich nicht mehr sicher war. Wenn sie sich recht entsinnte war Luna noch nicht lange hier. Vielleicht war ihr Aufenthalt sogar kürzer gewesen als ihrer. Sie war nur wegen ihrem Vater hier, zumindest war ihr bisheriger Kenntnisstand gewesen. Sie beließ es jedoch dabei, sagte nichts und wartete ihre Antwort ab.
”Mal davon abgesehen, dass wir uns ja schon begegnet sind!”
Fügte sie noch schnell hinzu. Sie hatte keine Ahnung wie das restliche Gespräch mit ihrem Vater gelaufen war, da sie sich irgendwann Nouri, Sitari und einer anderen ihr noch völlig unbekannten Fähe angeschlossen hatte, ehe sie aufgebrochen waren.
”Es ist schön, dass du deinen Vater wieder gefunden hast.”
Bemerkte sie, ehe sie den Blick wieder von der anderen abgewandt hatte und wieder nach vorne zu Nouri sah. Während sie hier noch nett plauderten, erkannte die Graue bereits die Gefahren die um sie herum lauerten. Sie suchte offenbar einen Weg nach oben. Hier begann die Reise erst. Zumindest eigentlich, hierhin zu laufen, war schließlich noch einfach gewesen, aber jetzt wurde es kniffliger. Und Nouri fand den Vorsprung, den sie benötigte um hinauf zu kommen. Etwas unschlüssig blieb sie stehen und blickte hinauf zur Spitze vom Eisberg.
[ Luna, dann kurz vor Nouri // wie n Ochs vorm Berg ]
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Winter 1874 III Mo Feb 20, 2012 8:25 pm | |
| Immer wieder merkte sie, dass sie zurückfiel, doch viel Elan konnte sie nicht aufbringen, um das Rudel, ach, den Haufen Wölfe wieder einzuholen. Kurz nur lag ihr Blick auf der Rückansicht der anderen, auf Nouri, die sich nach dem Verlust ihres Freundes, ihres Alphas tapfer ihrer Rolle hingab und die wenigen Wanderer weiter ihren Weg entlang führte. Unentschlossen spielte die Weise mit den Ohren, legte den Kopf leicht in die Schräge, während sie mit ungewöhnlich schweren Schritten zu folgen versuchte. Immer wieder blieb ihr Blick an der Umgebung hängen, an den Bäumen und schließlich der undefinierten Ferne, in der sie im Grunde das Gleiche erwartete wie hier. Raven war fort, hatte sie alleine zurückgelassen bei diesen Wölfen, von denen sie im Grunde nicht mehr als die Namen kannte. Sie war nicht abhängig von ihm – um Himmels Willen – aber dennoch fühlte sich sein Verlust unheimlich schwer an. Es war nicht nur Ikeru, ihr Bruder – sie war sich inzwischen sicher -, der sie verlassen hatte, noch bevor sie sich wiedergetroffen hatten, nein, auch ihre einzige Bezugsperson, ihre Stütze, hatte sich für einen anderen Weg entschieden. Und Khaiza hätte sich angelogen, wenn sie behauptet hätte, nicht genau zu wissen, wo der Weg des alten Rüden letztendlich enden würde. Er wusste das. Und vielleicht war dieses Wissen auch Grund, warum sie nicht mit ihm gegangen war. Von Ikeru konnte sie nicht mal behaupten, dass er sie im Stich gelassen hatte. Er hatte sie nicht erkannt – das machte es auch nicht besser – doch sie war dennoch enttäuscht. Vielleicht mehr von sich als von ihm, doch das spielte keine Rolle. Einzig und allein wichtig war diese Enttäuschung, die nun schwer auf ihren Schultern lastete.
Und der Rest? Sitari schien sich wunderbar mit den Wölfen zu verstehen, was der Silberschwinge wenigstens ein mattes Lächeln auf die Lefzen zaubern konnte. Ihr Ziel war es gewesen, die junge Fähe zum Rudel zu geleiten, und das hatte sie erreicht. Sie brauchte sie hier nicht, wobei Khaiza nicht mal wusste, ob sie gebraucht werden wollte. Mit Nouri hatte sie auch erst wenig zu tun gehabt, genau wie mit dieser anderen Fähe – Soke – die ihr aber am meisten das Gefühl gab, dass sie hier einfach nicht richtig war. Sie fühlte sich übergangen, wenn nicht sogar unsichtbar, und das war gewiss kein Gefühl, welches die Weiße kannte. Mit einem ernsten Blick bedachte sie die Weiße kurz, wie sie mit der Tochter des Rabenfells sprach, ehe sie den Blick wieder abwandte. Was wollte sie hier? Hier an einem Ort, an dem sie nicht mehr war als ein Schatten, der wohl oder übel folgte. Ihr Stolz verbat es, die Sache richtig zu stellen, an ein Missverständnis zu glauben und so blieb sie in dem Glauben gefangen, dass sie schlichtweg unerwünscht war. Mit einem tiefen Seufzen beschleunigte sie den Schritt erneut, um nicht vollends den Anschluss zu verlieren, die rötlichen, von Trauer getrübten Seelenspiegel gen Boden gerichtet. Sie würde ihrem Wort standhalten, das Rudel noch ein Stück begleiten, obgleich es sich nicht richtig anfühlte. Doch was wollte sie sonst tun? Diesen kurzen Moment von Gesellschaft schon wieder aufgeben? Sie war so lange allein gewesen – die reine Anwesenheit der anderen gaben ihr zumindest etwas Halt, doch nicht genug, als dass sie die nächste, kräftigere Windböe daran überstehen würde.
{ bildet das schlusslicht } |
| | | Youkon » T e a m
Anzahl der Beiträge : 632 Anmeldedatum : 21.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III Sa Feb 25, 2012 3:07 pm | |
| Zu verschenken hatte Youkon nun wirklich nichts mehr, was wohl am leichtesten erklärte, warum er so ziemlich jede Gelegenheit für einen Plausch zu nutzen wollen schien. Und bisher stand dem Ganzen ja auch wenig im Wege. Auch wenn er Bjartr, das Nordlicht, langsam aus den Augen verloren hatte, so war er sich doch ziemlich sicher, dass der Rüde das Rudel nicht so schnell verlassen würde, wie es beispielsweise Ikeru getan hatte. Auch Ravenscar, dem man ja extra einen neuen Namen gegeben hatte, sah er seltsamerweise nicht mehr. Aber das mochte daran liegen, dass die Sehkraft des Rüden ohnehin niemals die allerbeste gewesen war und sich früh darin übte, nachzulassen. Nichts, womit er nicht auf Dauer klarkommen würde....aber natürlich für den Moment ziemlich hinderlich. Und ein wenig den Stolz des Rüden anpieksend, der es doch am liebsten allen recht machen wollte. Und irgendwie auch wieder nicht.
Ganz offenbar hatte er sich zumindest nicht getäuscht, was den Plausch zwischen Soke und Luna anging. Offenbar hatten die hellen wirklich zueinandergefunden, wie ein kurzer Blick nach hinten dem Rüden bewies. Und noch wer helles schob sich den Weg entlang, so dass bis auf teils Sitari, besonders aber Nouri und ihn helle Fellfarben in der Überzahl waren – natürlich ohne dass das sonderlich schlimm oder gar verwerflich wäre, denn niemand suchte sich die Farbe seines Pelzes aus.
„Hrm...“
machte der schwarze, als er feststellte dass Nouri alles andere als nach einem Plausche zumute war. Eigentlich verständlich, gerade für ihn der er doch selbst niemand zu sein schien, der sich nach einem Plausch sehnte. Aber manchmal war Ablenkung gar nicht verkehrt und da er sich auf Nouri verließ und auch darauf, dass sie das Rudel in – gewissermaßen – sicheres Fahrwasser brachte, verlangsamte er seinen Gang nicht nur ein wenig, sondern auch so dass Khaiza würde aufholen können...wenn sie denn nicht spontan noch langsamer wurde. So würde es kaum lange dauern, bis auch der Rüde ein zweites Schlusslicht bildete und eine Weile versetzt neben der hellen Fähe anzutreffen war, natürlich in Bewegung, denn auf Frieren war der Rüde nicht eben aus.
„Alles in Ordnung?“
Es war eine rhetorische Frage, ganz klar. Denn selbst ein Blinder schien gesehen zu haben dass es der hellen Fähe in ihrem Fell nicht sonderlich gutgehen konnte. Und auch wenn der Rüde nur erahnen konnte, nicht aber wissen, was genau in Khaiza vorging, so lag es doch in seinen Pfoten, dies zu ergründen – und in den ihren, ihm die Möglichkeit hierzu einzuräumen. Demzufolge war es absehbar, dass er von seinem Platz erst einmal nicht abrücken würde – auch wenn er sich natürlich erst erkundigt haben könnte, wie die eine oder andere Mahlzeit geschmeckt hatte. Aber das hatte er hiermit glatt versäumt...
[erst noch kurz nahe Nouri, lässt sich dnan zurückfallen; Khaiza] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Winter 1874 III Di Feb 28, 2012 3:47 pm | |
| Die Lauscher unentschlossen an das Haupt geschmiegt verloren sich ihre Seelenspiegel im Schnee, in den Spuren der Wölfe, der Wesen, die diesen Weg, den die Graue sie nun führte, bereits vor ihnen genommen hatten und nun schon längst über alle Berge waren. Nicht mehr als dieses letzte Indiz war an diesem Ort von ihnen verblieben, nicht mehr als eine kleine Einkerbung, die bei der nächsten, kräftigeren Windböe verschwunden wäre. Etliche waren diesen Weg sicher schon vorher gewandert, doch ihre Anwesenheit war längst vergessen, die Spuren verwischt und die unausgesprochenen Namen verblasst. Alles war vergänglich – ob es nun eine Spur war, die lediglich ein Hinweis für Leben darstellte oder ein Leben selbst. Man traf so viele Wesen in der Zeit des Lebens, sah so viele Gesichter, doch im Grunde zeigten sie doch alle bloß die gleichen, verschwommenen Züge, die, sobald die Zeit weiterlief, nichts mehr zu bedeuten hatten. Es gab keine Ewigkeit und ein Wolf, der daran glaubte, war gewiss verschollen in einer Welt des Irrealen, doch Träume, Träume konnte man einem nicht nehmen, darunter natürlich auch der Traum, etwas Wichtiges zu werden, etwas, was zumindest irgendeiner dieser Irrenden auf diesen Pfaden nicht missen wollte. Doch wer erreichte dieses Ziel schon jemals? Für Khaiza schien es in diesem Augenblick ferner denn je. Man hatte die Familie, die einen ihr Leben lang im Herzen tragen würde, zumindest war sie davon ausgegangen. Doch auch diese Wölfe schienen ihr nun unerreichbar. Außerdem war ihr Bruder ja der beste Beweis dafür, dass auch dieses Band keine Entfernung, keine Zeit überstand, brüchig wurde und schließlich zerfiel, als hätte es nie bestanden.
Ein leises Winseln entwich ihr, ehe sie den Blick wieder hob, sich müde nach den anderen umsah und schließlich eines der weißen Ohren wieder leicht aufstellte, da ihr auffiel, dass das Rabenfell wesentlich näher als zuvor zu sein schien. Sie blinzelte, wunderte sich, ob sie im Fluss ihrer Gedanken schneller geworden war, doch die anderen schienen noch immer genauso weit entfernt wie zuvor. Es war ihr absurd vorgekommen, zu erwarten, dass der dunkle Rüde sich hatte zurückfallen lassen, doch als sie ihm schließlich immer näher kam, schrieb sie ihm schließlich doch diese positive Absicht zu. Ein dünnes Lächeln schlich sich auf ihre Lefzen, während ihre Seelenspiegel kurz auf seiner Gestalt ruhten, die schweigend neben ihr herlief. Dass das Rabenfell ein herzensguter Wolf war, hatte sie ja bereits vorher festgestellt. Eigen, doch das zeugte doch im Grunde bloß von Stärke. Mit einem tiefen Seufzen wandte sie den Kopf zum Himmel, kam kurz ins Stocken, ehe sie den Weg an der Seite des schwarzen Pelzes weiter voranschritt. Seine Stimme dran an ihre Ohren, sie wandte den Kopf herum und öffnete den Fang, um ihn davon zu unterrichten, dass es keinen Grund zur Sorge gab. Doch auf halbem Weg zum Fang schienen sich diese Worte zu verflüchtigen und die Fähe senkte beschämt den Kopf. Sie war es stets gewohnt gewesen, sich zuerst um die anderen zu kümmern – es war ein merkwürdiges Gefühl, nun einer dieser ‚anderen‘ zu sein. Sie spielte kurz mit den Ohren, ehe sie den Blick des Rabenfelles suchte und ihm erneut ein schweres Lächeln schenkte. Das war Khaiza – anderen gegenüber stets gute Miene zum bösen Spiel.
„Hattet Ihr jemals das Gefühl, euren Platz auf dieser Welt gefunden zu haben, Rabenfell?“, lautete ihre leise Gegenfrage. „Es freut mich für Euch, dass ihr Eure Tochter wiedergefunden habt. Es muss ein unglaubliches Gefühl für Euch sein, zu wissen, dass sie all die Zeit nach Euch gesucht hat. Euch hat ein Band verbunden, unsichtbar und doch so unzerbrechlich. Ich darf mich glücklich schätzen, Zeuge davon geworden zu sein, dass es solche Verbindungen noch gibt.“
Das Lächeln der Fähe verblasste etwas, ehe sie nichtssagend den Kopf schüttelte und erneut in die Ferne sah. Sie holte tief Luft, sammelte Mut, denn das Folgende kostete sie aus irgendeinem Grund unglaublich viel Überwindung.
„Wisst ihr, Rabenfell… Die Seele, die uns bei meiner Ankunft verlassen hat – Ihre Adern durchfloss das gleiche Blut wie meine. Anfangs war ich mir nicht sicher, doch nun, nun im Nachhinein bin ich überzeugt davon, dass er mein verschollener Bruder war, der uns vor langer Zeit verlassen hat. Er hat mich nicht einmal erkannt. Unser Band scheint damals zerbrochen zu sein und doch begleite ich nun sein Rudel, die Gruppe Wölfe, an der sein Herz hing, ohne wirklich ein Teil davon zu sein. Es ist, als wären sie ihm näher und ich… Wie ein einziges Laubblatt in einem Haufen von Nadeln.“
Es war ein merkwürdiger Vergleich doch sie fühlte sich, als wäre sie der Eindringling in seine Welt, in die Dinge, die ihm etwas bedeutet hatten, von denen sie allerdings keines mehr war. Oder nie gewesen war? Im Grunde hätte es ihr egal sein können, denn er hatte auch sie im Stich gelassen. Doch es nagte an ihr wie ein hungriger Jäger an einem Knochen.
{ bildet mit youkon das schlusslicht } |
| | | Luna Lumine
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| Thema: Re: Winter 1874 III Fr März 02, 2012 12:44 pm | |
| Den Blick hatte die helle mittlerweile auf den Untergrund gerichtet, denn dieser wurde sowohl steiler als auch unwegsamer. Schnee und Gestein wechselten sich unter ihren Pfoten alle paar Meter ab und lose Gesteinsbrocken fielen in die tiefe. Noch war es nicht so weit bis zum Boden, aber schon bald würde es eine längere Strecke sein. Sóke schien genauso nervös zu sein wie sie selbst und so nickte sie nur auf die Feststellung wie lange sie selbst schon hier war. Aber Luna konnte es verstehen, zwar war sie ein allzeit gutgelauntes Wesen, aber nicht immer war gute Laune das, was man sich wünschte und vor allem Fremden gegenüber war die Wölfin nicht immer so offen.
„Ja, ich freue mich auch ihn gefunden zu haben. Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Hast du Familie hier, Sóke, oder brachte dich der Zufall her?“
Die weiße wollte mehr über ihre Begleiterin wissen, denn schließlich würde sie in diesem Rudel bleiben solange bis man sie fortschickte oder bis ihr Vater ging. Sie würde ihm folgen, ob er das nun wollte oder nicht. Doch das waren für den Augenblick überflüssige Gedanken, denn ein schneller Blick nach hinten zeigte ihr das er ebenfalls Nouri folgte und scheinbar in eine Unterhaltung mit einer anderen, ebenfalls hellen, Fähe verstrickt war. Einen Moment richtete sich der Blick ihrer hellen Augen auf die Wölfin neben sich, doch nur kurz denn als sich ein Stein unter ihrer Pfote löste richtete sie den Blick schnell wieder gen Boden.
„Ich war noch niemals in einem Rudel. Mama und ich waren immer alleine, bis sie gestorben ist.“
Wenn sie etwas von der hellen erfahren wollte, dann wäre es doch nur rechtens wenn sie auch von sich etwas erzählte – oder? Dennoch schwieg Luna weiter bevor sie Sóke noch durch geschwätzigkeit verjagte.
[bei Sóke || unterhält sich mit ihr] |
| | | Youkon » T e a m
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| Thema: Re: Winter 1874 III Mo März 05, 2012 7:59 pm | |
| Der Rüde hatte sich durchaus etwas dabei gedacht, als er sich ans Ende der Kette die sich Rudel nannte hatte zurückfallen lassen, um mit Khaiza auf eine Höhe zu kommen. Denn Nouri würde mit der Führung der kleinen Gruppe von Wölfen schon beschäftigt genug sein. Und Luna und Soké schienen schließlich im Gespräch, warum also sollte man es den jungen Wölfen nicht gleichtun und sich ein wenig mit seinen Mitwölfen beschäftigen?
Immerhin schien die Helle nicht gänzlich undankbar über das Zurückfallen des Rabenfreundes zu sein, das war schon einmal ein guter Anfang. Die ersten Worte die sie allerdings an ihn richtete, ließen ihn leise seufzen, allerdings kam er nicht zu einer Antwort. Natürlich wusste er, wie sich das anfühlte, aber er fühlte es nicht jetzt. Zumindest nicht in diesem Moment. Aber zunächst, so beschloss er, würde er die helle Fähe ruhig ausreden lassen. Sie hatte für ihr Gemüt auffallend viel zu erzählen, wie er zu bemerken glaubte. Dass sie von Wehmut getrieben im fortgegangenen Alpha ihren Bruder sah – oder sehen wollte, je nach Betrachtungsweise – konnte er durchaus verstehen, sich allerdings im nachhinein keinen wirklichen Reim darauf machen, wie die beiden zueinander hätten passen sollen. Auf ihn hatte der Rüde eher unnahbar gewirkt, wobei natürlich erwähnt sein durfte, dass er nicht sehr lange das Vergnügen mit Ikeru gehabt hatte.
„Ach, Wölfin...“ begann er langsam, unterbrach sich dann allerdings, weil seine Konzentration kurzzeitig nach vorn wanderte...irgendwie mochte es ihn gerade stören, wenn sich dritte einmischten. Aber die Befürchtung war offenkundig mehr als nur unbegründet.
„Ich glaube Du überschätzt die Tatsache, dass ich mit jemandem konfrontiert bin den ich vorher nicht kannte – und von dem ich nicht einmal wusste dass es ihn oder sie gibt.“
Das wollte er schon einmal angemerkt haben, suchte aber jetzt erst den Blick der so nachdenklich wirkenden hellen Fähe. Kurz schüttelte sich der Rabenfreund, schob dann den Fang noch einmal näher an den der Hellen.
„Weisst du... Ich habe viel gelernt, glaube ich. Nach vorn sehen ist einer der Gründe warum ich hier bin. Ich hätte natürlich nachdem Farfilou ging und Schwarzohr sein Glück fand mich zurückziehen können. Und tatsächlich habe ich das eine Weile getan. Aber es ging so nicht weiter. Also bin ich auf die Wanderung gegangen, die sicher auch noch nicht zuende ist.“
Ein leichtes Lächeln zog sich auf die Züge des Rüden, der immernoch ältlicher wirken mochte als er es von der Konstitution her eigentlich war. Vielleicht war das auch gar nicht verkehrt, denn umso leichter und schneller neigte man für gewöhnlich dann dazu, ihn zu unterschätzen. Aber so nebenbei – er war ja noch gar nicht fertig!
„Im übrigen denke ich, dass es seine Gründe hat, warum Du hierbleibst, Wölfin. Auch wenn wir die Gründe jetzt vielleicht noch nicht kennen...aber so nebenbei ist der Winter bereits da und ich werde Dir kaum erzählen müssen, warum Du in einem Rudel besser aufgehoben bist“ ((ooc.: Dass You der einzige Rüde am platz ist fällt mir auch mal gerade auf x.x))
[bei Khaiza, geht auf jene ein] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Winter 1874 III Di März 06, 2012 11:48 pm | |
| Als sie geendet hatte, wanderte ihr Blick abwesend über die Gestalten der anderen Wölfe. Sie reckte die Schnauze ein bisschen, spähte zu den grauen Umrissen Nouris hinauf, die sich nach und nach den bevorstehenden Berg hinauf kämpfte. Luna, Soké und Sitari befanden sich dicht bei ihr, zumindest dichter als das Rabenfell und sie selbst und somit waren auch sie kurz vor dem ersten Sprung. Der Blick der Weißen schweifte über die Klippen und Vorsprünge, die sie zu erklimmen hatten, ganz so, als hätte sie Youkon an ihrer Seite vergessen. Ihre Ohren zuckten, unwissend, wie sie dem bevorstehenden Reiseabschnitt entgegensehen sollte, doch all das war nur eine Ersatzhandlung, um dem Blick des Schwarzen neben ihr ausweichen zu können. Sie sehnte sich nach Geborgenheit, nach Trost, klar, und dennoch fühlte sie sich nun noch verletzter als zuvor. Dennoch – lange hielt sie dem nicht stand, ehe ihre Seelenspiegel das Gesicht des Rüdens erneut fixierten, von unten her, denn den Kopf hatte sie wieder leicht gesenkt, als er langsam seine Stimme erhob. Sie drehte die Ohren leicht nach hinten, unsicher, wie es ihr eigentlich nie ähnlich sah. Doch wider jeder Erwartung war es ein schwaches Lächeln, welches sich auf ihren Lefzen bildete. Kurz nur, als wäre es bloß ein Schatten, der über ihre Gestalt huschte und dennoch anwesend.
„Ändert dies etwas an deren Existenz? Seht her, Rabenfell – auch, wenn sie Euch nicht kannte, nun scheint Ihr dennoch wie selbstverständlich der Mittelpunkt ihres Lebens zu sein. Und dies gewiss nicht, weil euch zum Teil dasselbe Blut durchfließt. Da bin ich mir sicher.“, gab sie zu bedenken und fühlte, wie sie wieder in ihrem Element war.
Sie leugnete nicht, dass sie an Schicksal glaubte, an das Vorherbestimmte und daran, dass nichts einfach ohne Grund geschah. Dennoch – trotz dieses Glaubens fiel es ihr noch lange nicht leichter, zu akzeptieren, was um sie herum passierte. Sie lauschte den Worten des dunklen Rüden aufmerksam, hob den Kopf erneut ein Stück an. Ihr Blick lag seitlich auf ihm, ehe sie die Schnauze schließlich wieder nach vorne wendete, um darüber nachzudenken. Sie erkannte sich selbst in seinen Worten, war auf Wanderschaft gegangen in der Hoffnung, ihren eigenen Weg zu finden, ihr eigenes Herz. Bisweilen hatte jenes allerdings öfter darunter gelitten als wirklich Erkenntnis zu erlangen. Zumindest sah sie in ihrem Aufbruch eine Wanderung – andererseits konnte man es aber auch mit dem von Youkon erwähnten Rückzug gleichsetzen, wenn man bloß die Perspektive änderte. Unschlüssig spielte sie mit den Ohren. Sie zögerte kurz in ihrem Schritt, ehe sie den normalen Lauf an Seiten des Dunklen wieder aufnahm und zu ihm hinübersah, als er fortfuhr. Der Winter war da, damit hatte er offensichtlich recht. Und der Frühling würde auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sie schüttelte den dichten Pelz, ehe sie erneut seinen Blick suchte, zu einem Lächeln überwand sie sich allerdings noch nicht.
„Wahrscheinlich hast du Recht, Rabenfell. Zumindest bis zur Schneeschmelze sollte ich euch noch begleiten.“, beschloss sie schließlich und schwieg kurz, ehe sie auf die vorangegangenen Worte zurückgriff. „Ich habe mehr das Gefühl, nicht mehr zu wissen, wo vorne genau liegt. Auch mein Ziel war es, Abstand zu nehmen, etwas Neues kennenzulernen, doch ich glaube, ich habe mich auf diesem Weg verirrt.“ Schließlich zeichnete sich doch ein mattes Lächeln auf ihren Lefzen ab und ein dankbares Funkeln flackerte in ihren Seelenspiegeln. „… Doch wenn du nach vorne siehst und dies nie aus den Augen verloren hast, dann kann der Weg, dem wir folgen, ja nur dieser Richtung entsprechen.“
Sie reckte die Schnauze kurz ein Stück, berührte den Dunklen dankbar an der Flanke. Es war noch keine wirkliche Erkenntnis, doch es nahm ihr die Last, vollkommen falsch zu sein, zumindest ein bisschen. Doch es genügte für den Augenblick. .
{ bildet mit youkon das schlusslicht } |
| | | Youkon » T e a m
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| Thema: Re: Winter 1874 III Sa März 10, 2012 7:55 pm | |
| Der Rüde spielte sich eigentlich ja mehr auf als es ihm zustand, aber er sprach hier nicht als Rangwolf, eher als treusorgender Wanderer, der in den zahlreichen Jahren auf Wanderschaft so manch Erlebnis hatte, das zu teilen er durchaus bereit war. Und er hatte Erfahrungen gemacht, die er gleichwohl weitergeben konnte; wenn sie denn auf fruchtbaren Boden stießen. Ob dies bei Khaiza wirklich der Fall sein würde, darüber war sich der Graufang noch nicht so wirklich im Klaren, aber vom Grundsatz her zumindest schon einmal guter Dinge. Es dauerte allerdings gefühlt eine ziemliche Weile, ehe besagte Khaiza sich dazu bemüßigt sah, den Rüden wieder in den Fokus zu nehmen; was ihn seinerseits dazu veranlasste, den Blick nach vorn zu richten.
Und sie hatte ja nicht einmal Unrecht. Natürlich hatte Luna ohne es zu ahnen bereits einen erstaunlich großen Platz eingenommen, auch wenn ihr Erzeuger – der Begriff Vater verbat sich bis hierher – immernoch damit haderte, zu realisieren dass es sich hierbei wohl tatsächlich um soetwas wie einen Fakt handelte. Erfreut stellte er aber wenig später fest, dass sich die anfangs so scheu wirkende Fähe endlich – und der Begriff war mehr als angebracht! - zu einer weit weniger formellen Ansprache durchgerungen hatte. Ein erleichtertes Seufzen ließ sich im Zuge dessen ja kaum vermeiden, auch wenn die Helle vermutlich nicht einmal ahnte, warum der Rüde sich derart äusserte, beziehungsweise seiner seltsamen Erleichterung Luft machte.
Ihre Aussage bezüglich der Schneeschmelze erinnerte ihn allerdings, ähnlich wie in einem Flashback, an das vorherige Jahr, als am Ende der Schneeschmelze sich die Wege trennten. Was zwischendrin geschehen war, ließ sich dank Luna gut erahnen – und Youkon fühlte sich förmlich verpflichtet, darauf hinzuweisen.
„Ich danke zunächst für Deine Worte, weisst Du?“ begann er, genoss aber noch kurz den kurzen Stupser, das kurze streifen durch das eigene, lichte Fell, das dem Winter weit weniger entgegenzusetzen hatte als der dichte Pelz der Helleren neben ihm. „Aber ich mag warnen. Im letzten Jahr begleitete mich auch jemand bis zur Schneeschmelze.“
Ein beinahe schon verschmitzter Ausdruck schlich sich auf die Lefzen des Rüden, der seinen Gang ein wenig beschleunigte, da auch die Führungsgruppe etwas schneller geworden zu sein schien. Für ihn war der Moment nicht verkehrt, um zu überlegen ob er den angefangenen Halbsatz wirklich beenden wollte. Und zu diversen Dingen stehen, die nunmal so waren wie sie es waren. Und kaum wegzudiskutieren wären, weder in naher, noch in ferner Zukunft. Die Entscheidung fiel ihm letztlich leichter als gedacht.
„Am Ende dieser Begleitung steht offenbar das Weissfell, das sich vorhin als meine Tochter entpuppt zu haben scheint. Ich nehme einfach mal an, Du verstehst worauf ich hinauswill?“
Sonderlich schwer zu verstehen war das nun wirklich nicht, oder? Zumindest würde ihm niemand vorwerfen können, er habe nicht gewarnt. Wieder wanderte der Blick nach vorn zu Nouri, während er schräg vor Khaiza vorbeiwackelte, ihre Nase so wenn sie jene nicht zurückzog, gleich noch einmal an sein Flankenfell brachte – und schlussendlich die Seite gewechselt hatte. Komischer Kauz.
[bei Khaiza; Schluss des Feldes] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Winter 1874 III So März 11, 2012 7:06 pm | |
| In diesem Augenblick wurde ihr erneut bewusst, dass es sich hier um kein Rudel handelte, sondern um eine zusammengewürfelte Mischung, die im Moment mehr wirkte wie eine Zweckgemeinschaft, die sich dadurch ein leichteres Überwinden der kalten Jahreszeit erhoffte. Zumindest in Youkon schien sie einen Wanderer gefunden zu haben, der ähnliche Erfahrungen wie sie gemacht hatte, während seine eigenen Läufe ihn seinen ganz eigenen Weg durch sein ganz eigenes Leben geführt hatten. Auch Sitari schien nie mehr kennengelernt zu haben als ihre Eltern, wie sie erfahren hatte, als sie die junge Fähe aufgegabelt hatte und für den kurzen Moment spürte sie erneut, wie sie sich für die Braune verantwortlich fühlte. Sie brauchte Hilfe, Unterstützung, eine Familie, ein Rudel und auch, wenn Khaiza gedacht hatte, ihre Aufgabe ende, sobald sie bei dieser kleinen Gruppierung angekommen waren, schien sie sich da getäuscht zu haben. Natürlich – für die junge Fähe war sie nicht minder unbekannt wie die anderen Gestalten hier, doch dadurch, dass sie sie hierher geleitet hatte, schien sie die Verantwortung dafür zu tragen, wohin sie sie geführt hatte. Und war es da nicht das mindeste, was sie tun konnte, wenn sie sich die Gruppe noch eine Zeit lang ansah? Ihre Seelenspiegel fixierten die Gestalt der mutterlosen, jungen Wölfin für einen kurzen Augenblick und sie konnte sich bloß eingestehen, dass es ein unglaubliches Gefühl war. Auch, wenn es nur schwach in ihrem Körper pulsierte – diese Zugehörigkeit, ja, gar dieses Muttergefühl der Wölfin gegenüber – hatte sie es all die Zeit sichtlich genossen. Nun jedoch musste sie schockiert feststellen, wie leicht es doch zu übersehen war, zu vergessen und sie schämte sich dafür. Die Wölfin hatte eine Bezugsperson verdient, jemanden, dem sie vertrauen konnte, der sich um sie kümmerte und auch, wenn sie sich diese Gestalt selbst aussuchen musste, war es nur selbstverständlich, dass Khaiza ihr so lange noch zur Seite stand, auch, wenn sie von dieser Verbindung nichts spürte. Es war ihr Instinkt, der Instinkt, der jede Wölfin früher oder später überkam – ein Jungtier musste beschützt werden, so lange, bis es auf eigenen Beinen stehen konnte. Auch, wenn es bei Sitari bereits der Fall zu sein schien – in ihrem Alter hatte sie noch anderes verdient, noch Schutz verdient, den ihr ihre Eltern nicht geboten hatten. Vielleicht sollte sie darin ihr Ziel für die nächsten Wochen sehen und dann entscheiden, wie es ihr ihr Bauch sagte, ihr Herz zuflüsterte. Wenn sich bis dahin nichts verändert hatte, stand ihr nichts im Weg und sie konnte ziehen mit dem Wissen, dass es die richtige Entscheidung gewesen war.
Youkon holte sie zurück und etwas irritiert reagierte sie, als er ihr dankte. Sie spielte kurz mit den Ohren, ehe sie doch wieder ein zaghaftes Lächeln aufsetzte und ihm zunickte. Das Folgende dann wusste sie allerdings nicht direkt einzuordnen. Dennoch verschwand das Lächeln nicht, während sich einer der Lauscher leicht nach hinten legte und sie den Rüden abwartend fixierte. Sie blinzelte, schwieg aber, während sie sich seine Worte durch den Kopf gehen ließ, beschleunigte gleichzeitig ganz genau wie er und nährte sich somit immer mehr den anderen und besonders dem Berg, den es zu Erklimmen galt. Er führte es weiter aus und instinktiv glitt ihr Blick zu Luna vor ihnen, ehe sie ihn wieder fixierte. Doch noch ehe er mit einer Antwort beschenkt werden konnte, wechselte er die Seite, was die Fähe erneut kurz aus ihrer Bahn warf. Fragend sah sie ihn an, nachdem er an ihr vorbeigegangen war und sie nun zur anderen Seite sehen musste, um ihn im Blick zu haben. Es schien nicht groß einen Hintergrund gehabt zu haben und so schenkte sie ihm doch wieder ein Lächeln, ehe sie kurz den Kopf schüttelte.
„Glaube mir, Youkon. Dies ist gewiss mein kleinstes Problem.“
Das Lächeln auf ihren Lefzen war nicht ganz zu deuten, während sie ihn ansah und kurz über seine Worte nachdachte. War es eine Warnung? Ein Angebot? Eine Tatsache, wie er die Zukunft sah? Sie konnte nicht leugnen, dass sie diese Worte beschäftigten, immerhin war es doch der Wunsch, das Ziel einer jeden Fähe, eine eigene Familie zu gründen, doch im Augenblick war dies wirklich der letzte Gedanke gewesen, den sie gehabt hatte. Außerdem stand da noch immer diese Gewissheit im Weg, die ihr zu schaffen machte, sobald sie den Gedanken an sich heranließ. Auch in der letzten Hitze hatte es mit den Welpen nicht geklappt – was sollte dieses Mal anders werden? Es wäre bloß eine Ernüchterung, eine Bestätigung für ihre Angst, der sie nur zu gerne entgehen wollte. Doch merkwürdiger Weise drängte es sich ihr nun nicht ins Bewusstsein, während sie neben dem Rabenfell lief und schließlich tief durchatmete.
„Wir sollten abwarten, was die Zeit bringt und wo uns Nouri hinführt. Ihr Rang scheint trotz der Tatsache, dass es kein wirkliches Rudel ist, fest.“
Und Khaiza hatte gewiss nicht vor, sich da hineinzudrängen – was dies zu bedeuten hatte, war wohl nicht minder klar als die Aussage des Rabenfells. Ein neckendes Funkeln blitzte kurz in ihren Seelenspiegeln auf, ehe sie wieder nach vorne sah.
„Und doch wären Welpen für jeden hier gewiss eine Bereicherung.“
{ bildet das schlusslicht } |
| | | Youkon » T e a m
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| Thema: Re: Winter 1874 III So März 11, 2012 10:30 pm | |
| Der Rüde fühlte, wie sich für eine kurze Zeit ein gewisses Schweigen ausbreitete und nahm die Momente der Stille dankbar an. Auch wenn er froh schien, nach so langer Zeit wieder Worte wechseln zu können und die Gelegenheit auch dankbar wahrnahm, so hatte er doch auch noch andere Dinge während seiner Wanderungen zu schätzen gelernt. Die kleinen Momente, in denen man so richtig in sich gehen und nachdenken konnte, zum Beispiel. Oder die Momente, die es mit sich brachten dass man sich über etwas freute. So wie sich der Rüde gerade über die Gesellschaft freute, in der er sich befand und zweifellos noch eine geraume Weile befinden würde, dessen war er sich genauso sicher wie bewusst.
Immerhin schien die Helle aber die kleine Unterhaltung nicht gleich beenden zu wollen, sondern nahm sich viel mehr – ähnlich wie der Rüde es tat – ein wenig Zeit, um nachzudenken. Gar nicht so verkehrt, denn manche Dinge erforderten seit je her längeres und intensiveres Nachdenken als andere Dinge. Khaiza's seltsam anmutendes Lächeln passte da allerdings nicht ganz in den Wortwust den er angeboten hatte – und auch nicht wirklich zu ihrer Aussage dass dies vermutlich das geringste Problem sein würde...dennoch war er, selbstverständlich, geneigt ihr zu glauben.
Allerdings verwies die Helle kurz darauf auch auf Nouri und ihren Rang – eine Komponente die der Rüde bisher entweder nicht bedacht oder aber – aus welchen Gründen auch immer – weitgehend ausgeblendet hatte. Aber war das am Ende wirklich so relevant?
„Daran habe ich gar nicht einmal gedacht. Wir Wanderer haben da offenkundig weniger an...Sorgen, was das angeht. Da geht dann Verlangen vor Rang. Ist es hier wirklich so anders?“
Youkon konnte nicht verhehlen, dass er leicht irritiert war. Nicht enttäuscht, nur irritiert. Dass die Helle nicht freudestrahlend auf sein „Angebot“ einging, war abzusehen und das normalste von der Welt, insbesondere weil hier niemand die Fähigkeit besaß, in die Zukunft zu schauen. Immerhin schien die Fähe dem Grundgedanken, das Rudel mit Welpen zu bereichern, aber gar nicht so negativ gegenüber zu stehen. Da war es nun an Youkon der sich zu einer Korrektur bemüßigt fühlte – denn direkt auf das Thema anlegen wollen hatte er es ja nun auch wieder nicht.
„Es liegt mir fern, etwas an der Rudelstruktur zu ändern, indem ich aktiv für Nachwuchs sorge, Wölfen. Es ist aber nicht wegzudiskutieren, dass uns offenbar – woran auch immer das liegen mag – die Rüden langsam aber sicher abhanden kommen...“
Da musste sogar das Rabenfell ein wenig schmunzeln. Denn die Entwicklung, die er da beschrieb war weder zu leugnen noch war sie gewollt. Er selbst hatte niemanden vertrieben und fühlte sich fast schon möglicher Herausforderungen beraubt. Aber wer wusste – vielleicht standen manche Herausforderungen viel näher vor den Wölfen als er zu diesem Zeitpunkt zu ahnen imstande war...
[bei Khaiza, Schluss des Feldes] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Winter 1874 III Mo März 12, 2012 6:37 pm | |
| Es war irgendwie ein absurdes Thema, zu dem sie abgeschweift waren. Kein Tabuthema, um Himmels Willen, doch merkwürdig. Dennoch ließ sich die Weiße in diesem Augenblick nicht sonderlich davon einnehmen, worüber sie sich aber auch keine Gedanken machen wollte. Seit dem letzten Jahr, in dem die Welpen trotz Versuch ein unerfüllbarer Wunsch geblieben waren, hatte sie sich stets damit beschäftigt, sich gewundert und befürchtet, dass ihr dies einfach niemals gegönnt sein würde. Sie hatte das Thema vermieden, war ihm, im Fall der Fälle, zumeist ausgewichen, doch in diesem Augenblick verspürte sie diesen Drang gar nicht. Sie hatte Sitari, und auch, wenn es sich bei ihr nicht um ihr Fleisch und Blut handelte, nicht mal um einen Teil ihres Lebens, so reichte sie in diesem Moment, um die Fähe vor einem weiteren Sturz zu bewahren. Der Frühling rückte näher und auch, wenn sie dies tatsächlich unbewusst ausgeblendet hatte, so war es nun, nachdem Youkon es angesprochen hatte, umso gegenwärtiger. Sie waren eine Gruppe Wanderer, die sich über den Winter zusammengerottet hatte, doch ob daraus je ein Rudel werden würde, war fraglich. Wer wusste, ob sie noch immer in dieser Konstellation zusammen sein würden, wenn die Ranz vor der Tür stand? Und wer wusste schon, ob sie hier unter diesen Umständen tatsächlich zu dem führen würde, was am Ende dieses Weges stand, wie Youkon so schön ausgedrückt hatte?
Als Youkon erneut die Stimme erhob, wanderte ihr Blick von der Gestalt Nouris zurück zu seinem rabenfarbigen Pelz und einen Moment sah sie ihn fast schon überrascht an, fragend, denn was genau sie seinen Worten entnehmen konnte, beziehungsweise sollte, war ihr nicht direkt schlüssig. Bei ihm ging Verlangen vor Rang – zumindest bei den Wanderern – und in der momentanen Lage klang es fast so, als… Sie schüttelte den Kopf, setzte erneut ihr blasses, angeschlagenes Lächeln auf, welches aber inzwischen wieder an Stärke gewonnen hatte und sah ihn einen Moment schweigend an. Es war ihr erster Winter als Wanderer und somit konnte sie ihm auch nicht sagen, ob sie es anders kennengelernt hatte. Sie kannte die Vorgehensweisen und Regeln eines Rudels, er hingegen die des Lebens, welches sie inzwischen zu führen schien – was wirklich gerade Tatsache war, konnte wohl keiner von beiden definieren. Ein Zwischending, worin wohl die ein oder andere Regel außer Kraft gesetzt wurde. Welche das waren, mussten sie aber wohl erst noch herausfinden. Verlangen – mit einem Mal schien die Meinung von eben, sie würde nicht dazugehören, irgendwie ins Wanken zu geraten.
„Die Leitwölfe sind die Stärksten des Rudels und es ist doch im Grunde im Sinne aller Wölfe, dass der Nachwuchs überlebt. Die stärksten Wölfe gebären den stärksten Nachwuchs. Und mehrere Würfe wären meist nicht zu tragen.“, erklärte sie aus ihren Erfahrungen und nickte kurz. „Allerdings sind wir hier ja weder Rudel noch Wanderer, wie es ausschaut.“
Die Fähe neigte den Kopf leicht zur Seite während sie überlegte, doch als das Rabenfell fortfuhr, konnte sie sich ein leises Kichern nicht verkneifen. Sie erwiderte sein Schmunzeln, hob kurz Kopf und Rute an und trabte ein Stück weiter voran, ehe sie, den Kopf noch immer gehoben, erneut zu ihm zurückspähte und ihn herausfordernd mit den Seelenspiegeln fixierte.
„Man scheint große Erwartungen in dich zu haben zu pflegen, Rabenfell!“
Er konnte doch nicht leugnen, dass es ihm missfiel, ein ganzes Rudel Fähen um sich herumzuhaben, der gute Hahn im Korb!
{ bildet mit youkon das schlusslicht } |
| | | Youkon » T e a m
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| Thema: Re: Winter 1874 III Mi März 14, 2012 4:55 pm | |
| So langsam schien es, als habe sich eine unsichtbare Käseglocke über die beiden Wölfe ganz am Schluss des Feldes gelegt, dass sie vor allerlei Unbillen beschützte. Seien es nun Hindernisse auf dem Weg oder sonstige Fallen in die sie ob ihrer stellenweisen Unaufmerksamkeit hätten tappern können. Aber das Gespräch bewegte sich ja ohnehin langsam in Bahnen die kaum erhöhte Aufmerksamkeit zuließen sondern jene voll und ganz in besagter Unterhaltung verlangten.
Die Richtung in die die Unterhaltung abgedriftet war, war keine vorherbestimmte. Youkon hätte es vermutlich nie im Leben darauf angelegt, ein derart diffiziles Thema so derart offen wie auch ausführlich zu behandeln – zumal sich bis vor gar nicht langer Zeit die Erfahrungen auf jenem Gebiet quasi gen Null beliefen, jedenfalls was andergeschlechtliches Techtelmechtel anging. So war er durchaus offen für Informationen die er bis dahin noch nicht hatte. Khaiza trug hier mit der Information über den Ablauf in einem Rudel ganz sicher dazu bei, dass der ewige Wanderer zumindest auf diesem Punkt, wenn auch nur in der Theorie, Erfahrungen sammelte. Die Feststellung, dass man ja weder Fisch noch Fleisch – pardon, weder Wanderer noch Rudel – sei, hatte die Fähe ja sicher nicht exklusiv. Aber ob das bedeutete, dass von den vermuteten regeln keine einzige für sie galt? Oder aber alle, quasi doppelt und dreifach? Hier wusste nicht einmal der hagere Rüde bescheid.
Als Khaiza sich nun allerdings leicht beschleunigte – für den Rüden wirkte das Ganze eher wie ein Ausfallschritt – und ihn schließlich mehrdeutig anlinste, zuckte der Dunkle doch kurz zusammen, erst recht als die Helle auf „große Erwartungen“ zu sprechen kam. Vielleicht hatte sie ja gar nicht einmal so Unrecht, aber war es im Falle der Fälle nicht er der derart große Erwartungen an sich selbst zu hegen schien? Oder auch in sich? Er wusste es nicht, wobei ohnehin das probieren in diesem Falle dem studieren vorzuziehen war.
„Groß, mh?“ Wieder konnte sich der Hagere ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Helle war nur schwer zu durchschauen, wenn es darum ging was nun wirklich ernst gemeint war und wohingegen andere Aussagen eher als flapsig zu bezeichnen waren – da würde er sich vermutlich noch ein wenig mehr Zeit nehmen müssen, das „System Khaiza“ zu durchschauen...wenn er denn wirklich Wert darauf legte, einiges mehr an Zeit und – vielleicht – auch Fellkontakt mit der Hellen zu teilen. So richtig klar darüber war er sich ja selbst noch nicht, was die Situation nicht gerade vereinfachte, sie vielmehr unnötig verkomplizierte.
„Ich weiss es nicht. Weisst Du...mein Bruder war weitaus früher als ich in den Gefilden unterwegs, während ich erst noch den Weg zu mir finden musste, ihn mir quasi erarbeitet habe. Ginge es nach dem Schicksal, wäre ich wohl jetzt noch mit Farfilou unterwegs und würde eine nach aussen hin zu bemängelnde Relation führen.“
Ein leicht verlegenes Lächeln galt der hellen, ehe er neuerlich die Seite wechselte um seiner Unsicherheit ein wenig Luft zu machen – Übersprungshandlung mochte das der Laie nennen.
„Die Sache an sich ist ja mit ordentlicher Pein verbunden, also die Absicht etwas für den Erhalt der Wolfheit zu tun. Gerade dann, wenn der körperliche Unterschied nicht unbeträchtlich ist.“
Hach, wie er es doch verstand, dezent auf seine nicht unerhebliche Körpergrößelänge anzuspielen. Denn niedrig geraten war der Schlaks ganz sicher nicht, auch wenn er vom Gewicht her sicher nicht am obersten Ende der Skala anzusiedeln war. Aber irgendwie gingen ihm gerade die Worte aus – besser die, als wenn es die Puste wäre...!
[Ende des Feldes, Khaiza] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Winter 1874 III Fr März 16, 2012 1:16 pm | |
| Und so passierte es, dass sich die gute, vernünftige Fähe plötzlich aufführte wie eine hormongeplagte Jungfähe, wobei Youkon da auch nicht ganz unschuldig und besonders nicht unbeeinflusst war. Das merkwürdige Thema befreite sie zumindest für den Moment von diesem miesen Gefühl, nicht richtig zu sein. Doch im Augenblick schien es ohnehin nur noch sie beide zu geben. Zumindest waren für sie die anderen soweit ausgeblendet, dass sie mehr unbewusst hin und wieder einen Blick nach vorne warf, um zu sehen, wie weit die anderen denn waren. Die restliche Zeit lag ihre Aufmerksamkeit tatsächlich ungeteilt auf dem schwarzbefellten Rüden, für den das Ganze mit einem mal von einer spaßischen, neckenden Unterhaltung zu bitterem Ernst zu werden schien. Die Seelenspiegel der Hellen verengten sich kurz prüfend, während sie erneut den Kopf nach hinten wandte und das Rabenfell musterte. Ein kindliches Funkeln hatte sich inzwischen in ihre Seelenspiegel gelegt, welches nur dann verblasste, wenn sie sich wirklich kurz auf die anderen konzentrierte. Das Schmunzeln des Rüden konnte sie allerdings bloß erwidern – der arme Tropf. Nicht, dass er sich nun zu sehr in diese Erwartungen hineinsteigerte. Was letztendlich passieren würde, würde ohnehin nur die Zukunft entscheiden und Nouri schien im Augenblick mit weitaus wichtigeren Dingen beschäftigt zu sein als mit der Frage nach Welpen, auch, wenn sie kaum übersehbar im Tal hing, das bald den Frühling willkommen heißen würde.
Ihre Ohren zuckten kurz, als er weiterzusprechen begann und aus dem neckenden Lächeln wurde etwas verständnisvolles, offeneres, während sie den Kopf herumwandte, um den Rüden erneut im Blick zu haben, der abermals die Seite wechselte. Ein knappes Kopfschütteln galt ihm, der soeben von seinem klaren Weg etwas abzukommen schien.
„Du bist nicht dein Bruder, Rabenfell. Jedem ist ein anderer, ganz eigener Weg bestimmt und das ist es, auf was du eine Ewigkeit lang zurückgreifen kannst. Dein Bruder mag früh dieser Ablenkung gefolgt sein, während du auf deinem Weg geblieben bist und all die Erfahrungen gesammelt hast, die ihm nun wahrscheinlich fehlen werden.“, erklärte sie mit ruhiger, klarer Stimme und nickte ihm schließlich überzeugt zu. „Doch ist es nicht vielmehr dein Schicksal, dass du nun hier bist in dieser Gruppe voll Wanderer, die gemeinsam ihren Weg suchen? Was bringt dich dazu, zu glauben, dass du dich deinem Schicksal widersetzt hast?“
War dies überhaupt möglich? War es machbar, sich seinem Schicksal zu widersetzen und einen anderen als den vorherbestimmten Weg einzuschlagen? Doch schnell brachte ihn der Rüde davon ab, diese Frage weiter zu verfolgen. Verdutzt blickte sie ihn an, neigte den Kopf schließlich leicht zur Seite und begann schließlich leise zu lachen. Achje! Er schien sich da tatsächlich Gedanken drum zu machen!
„Woher die Zweifel? Es hat doch offensichtlich schon einmal geklappt. Du darfst es nicht zerdenken. Die Natur hat da auch noch ihre Läufe im Spiel.“
Sie warf ihm einen ermutigenden Blick zu, obgleich sie sich noch immer aus dem Klientel heraushielt, über das sie sprachen. In ihrem Kopf drehte sich dieser Wortwechsel noch immer um Nouri. Schließlich wendete sie den Blick kurz ab, um die Aufmerksamkeit kurz auf den unebenen Weg zu legen, der sie allmählich dem Berg näher führte, den die Alpha bereits erklomm. Nachdenklich wanderten ihre Seelenspiegel die Felsen hinauf, noch immer zweifelnd, was das alles werden sollte.
{ bildet mit youkon das schlusslicht } |
| | | Nouri » T e a m
Anzahl der Beiträge : 1124 Anmeldedatum : 16.11.10
| Thema: Re: Winter 1874 III Sa März 17, 2012 5:32 pm | |
| Das Eis knirschte gequält unter ihren Pfoten. Die dünne Schicht auf dem Fels, den sie gerade erreicht hatte, war so zart wie ein Herbstblatt und zerbröselte auch genauso schnell. Die Graue scharrte ein wenig herum, um den Stein freizulegen, denn sie sorgte sich um ihren Halt auf dem Block. Kritisch beäugte sie das rissige, braungraue Etwas unter sich und schnüffelte sorgfältig die Kanten ab. Wieder schaute sie zurück, wie sie es zwischendurch immer wieder tat, um zu schauen, ob auch alle den bisher nicht so steilen Hang hatten erklimmen können. Sie wuffte leise, und hoffte inständig, dass sie beisammen bleiben würden, denn wenn sich einer der Fremden hier oben verirrte, gab es für ihn im Falle eines Sturmes kaum Hoffnung. Entweder Schnee würde das Opfer umbringen, oder das Bergrudel, wenn es im Chaos eine Möglichkeit sah, hinab ins Tal zu flüchten. Augenblicklich schaute sie wieder hoch und knurrte. Keiner dieser Dreckskerle würde es wagen einen verdammten Zeh in ihr Revier zu setzen, solange sie hier noch heimisch war.
Die Felsen stachen nun dicht an dicht aus der Wand hinauf wie Steinstifte. Nouri beobachtete die Kanten und Formen genau, um eine Art Treppe darin zu erkennen. Ein paar Meter weiter rechts war eine Stelle, die ihr sehr bekannt vorkam, und sie erahnte in ihrer Erinnerung einen Felsspalt, durch den hindurch man einen kleinen Pfad erreichte, der bis an die höchste Kliffstelle über die Schlucht ging. Tausend Bilder explodierten in ihrem Kopf. Sie grübelte kurz und beschloss weiterzuklettern. So oder so mussten sie hier rüber. Im Tal war der Fluss zu breit, er fror im Grunde nie richtig zu und es war viel zu riskant ihn zu queren. Im Norden hätten sie auch nicht vorbeigekonnt, dort war das Moor, und das mied man wenn möglich. Blieben nur noch die Klippen. Von dort aus dann entweder der Weg auf die andere Schluchtseite und über die Berge, oder aber zwischen die Bergzungen, wo die beiden schmaleren Flussläufe waren. Sie würden es schon sehen. Nouri richtete sich nach rechts und machte einen Satz. Ein Gemisch aus Sand und Schnee brach unter ihr weg und sie schlitterte ein, zwei Meter hinab, bis sie auf einem anderem Felsen wieder Halt fand. Ihr Herz hämmerte wild, und sie grollte den Berg zornig an. Feste stemmte sie die Beine in den rutschigen Untergrund und zog sich zu dem vorhin angepeilten Stein hoch. Kurz darauf stand sie auf einem Plateau und guckte sich wieder nach den anderen um. Sie wuffte erneut, und lief dann schnuppernd zu dem schmalen Pfad, der tief in Schatten zweier Felsen gelegen war. Sie fuhr mit der Schnauze über den Boden. Das war ein Weg, den sie und ihr Bruder einst auch benutzt hatten. Sie wedelte leicht mit der Rute.
[ist zu einem Plateau hochgeklettert - vorsicht, der Weg dahin ist sehr rutschig - und schnüffelt nun den Pfad zwischen den Felsspalten ab / vorneweg vor dem Rudel / "alleine"] |
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| Thema: Re: Winter 1874 III | |
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