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:: Schicksalstänzer
 

 Winter 1874 III

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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeSo Mai 01, 2011 10:30 pm

Während Ravenscar Nouri beobachtete, erkannte er schnell, dass dieses kleine Rudel noch nie die leidliche Erfahrung hatte machen müssen, die er erlebt hatte. Doch sicherlich würde ihnen das irgendwann noch bevorstehen, die Menschen schienen immer mehr zu werden.

"Die Menschen finden immer Nahrung, ziehen immer wieder Junge auf. Und in jedem Jahr werden es mehr, so kommt es mir vor."

Sein Blick ging nachdenklich in die Ferne und suchte in Erinnerungen. Ja, zu Beginn seines Lebens als erwachsener Wolf waren es nur einzelne Zweibeiner gewesen, die ihre Ruhe gestört hatten. Immer hatten sie sich vertreiben lassen, nie waren sie eine Gefahr gewesen. Doch dann kam der Tag, an dem sie sie heimsuchten. Wie ein Rudel - ein Rudel Bären vielleicht. Das gab es nicht und genau deshalb war es so furchteinflößend. Sie schlossen sich zusammen und waren viel stärker und gefährlicher als gedacht. Ravenscar bereute noch immer den Fehler, die Menschen damals unterschätzt zu haben. Doch er wollte die Betafähe nicht weiter beunruhigen, besonders da sie nun ein weiteres Mitglied des Rudels begrüßte und wohl absichtlich das Thema wechselte.
Freundlich neigte Ravenscar den Kopf und blinzelte überrascht, als Nouri ihn zuerst mit seinem alten Namen vorstellte. Lange hatte ihn niemand mehr so genannt. Die letzte war Hoka gewesen, als sie gestorben war. Doch die schmerzliche Erinnerung verwischte sein Lächeln nicht.

"Sóke. Ein ebenso schöner Name, der sich wunderbar einprägen lässt."

Er zwinkerte der recht jungen Fähe zu. Sie sollten nicht glauben, dass er wirklich nur wegen seines Gedächtnisses auf die Namen einging, doch er musste zugeben, dass alles bisher recht einfach und übersichtlich war. Gegenüber der chaotischen, kurzen Begrüßung durch den misteriösen Alpha war das doch viel mehr nach dem Geschmack des alten, beständigen Rüden.
Da Nouri den Faden des Gesprächs wieder aufnahm, wandte sich auch Ravenscar wieder ihr zu und nickte gleichzeitig bestätigend.

"Unwirtlich sind sie, oh ja. Im Tal ist es bequemer für einen alten Wolf wie mich. Aber die Berge sind schön anzusehen und das Wild ist noch vertrauensseliger."

Gut, seine letzte Jagd in den Bergen war Jahre her, vielleicht hatte sich das inzwischen verändert. Aber oben waren die Herden so klein, dass man sie maximal als lockeren Verband einzelner Tiere bezeichnen konnte und es gab viel weniger Verstecke. Keine Bäume, gar nichts. Er zog den Wald vor, auch er fühlte sich dort etwas sicherer. Wenn nur diese Menschen nicht wären, die sich überall ausbreiteten. Doch er schwieg lieber zu diesem Thema, da Nouri dieses scheinbar gezielt nicht mehr in den Vordergrund gerückt hatte. Also wartete er besser, bis sie es von sich aus wieder ansprach oder eben nicht. Genug der Information, genug des Versauens der Stimmung und Pause, jetzt durfte man erstmal wieder optimistischer denken, statt in Sorge zu versinken. Kamen die Menschen wider allen Erwartens konnte er immer noch seinen Rat erteilen, auch wenn es dann vermutlich an Zeit für soetwas mangelte. Und dann war Ravenscar eh Geschichte, wenn er so an seine miserable Kondition dachte. Egal, er driftete ja schon wieder in Pessimismus ab.
Um sich selbst aufzumuntern ließ er seine knochige Rute über den Schnee wedeln und stellte die Ohren aufmerksam nach vorn. Jetzt galt es erst einmal, jemanden Neues kennenzulernen.


{ Nouri und Sóke :: Mitte des Platzes }
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 02, 2011 5:35 pm

Immerhin hatte der Rüde es ja schon fertiggebracht, seinen Vater zu überleben, wie er sich gerade erinnerte. Der hatte kurz nach seiner Geburt das zeitliche gesegnet und war somit nicht so für ihn da, wie er es vielleicht hätte sein müssen. Blackeye dagegen hatte förmlich auf ihm und den anderen beiden gegluckt, ohne allerdings das Musterbeispiel einer perfekten Mutter zu sein – aber das hatte ja auch niemand wirklich von ihr verlangt.
Was sie Youkon mitgegeben hatte, war zumindest ein Mindestmaß an Erziehung und von dem zehrte er noch heute – und das wahrscheinlich noch bis an sein Lebensende, denn es gab so viele Dinge zu entdecken wenn man erst einmal einem Rudel angehörte. So viele Dinge, die man herausfinden konnte, musste, ja – auch wollte. Und vielleicht die eine oder andere Situation, in der man wenig spielerisch die Kräfte messen würde – sie würden kommen, da war sich der dunkle Rüde ziemlich sicher. Aber wann sie kommen würden, konnte auch er nur vage vermuten.

Er hob den Kopf wieder etwas an, als ihm durchaus auffiel, dass sich ein fast ebenso helles Wesen wie es Khaiza war, sukzessive näherte, dabei allerdings weitaus zögerlicher wirken mochte als es die höfliche Helle getan hatte, mit der er seit geraumer Zeit eine Unterhaltung führte. Irgendwie mochte ihm die Neue bekannt vorkommen, tat es dann aber doch nicht. Aber hatte sie nicht vor kurzem einmal irgendjemand beschrieben? Jemand, dem er gerade gar nicht so fern war, wie er glaubte?

Da die Fähe sicher noch einige Zeit brauchen würde, bis sie das Yin und Yang-Duo erreicht hatte, hatte Youkon die tolle Gelegenheit, Khaiza noch ein bisschen mehr bei ihren Ausführungen zu lauschen – und in der nächsten Sekunde fielen dem Rüden beinahe die Augäpfel aus dem angegrauten Schädel. Er und Welpen? Das war in etwa so vorstellbar, wie Feuer und Eis zusammen, wenn man das kleine Rendezvous mit der Unbekannten vor langer Zeit einmal ausnahm und es separat betrachtete. Aber davon konnte Khaiza ebensowenig etwas wissen wie er am liebsten wissen wollen würde – aber Zeit zurückdrehen und rückgängig machen ging ja nicht und vielleicht war das auch ganz gut so.

„Ehm...“

wollte er gerade ansetzen, verkniff es sich dann aber doch lieber, die Helle über besagtes Rendezvous aufzuklären – zumal er sich dann mehr Gedanken darum machen müsste als ihm lieb war. Im Prinzip hatte er nur wie Farfilou gehandelt, die betrügerische, treulose Tomate. Khaiza's weitere Worte sorgten allerdings für ein wenig mehr an Entspannung und – nicht unangenehm – einen Themenwechsel mit dem er durchaus etwas anfangen konnte. Allerdings verzichtete er daraufhin auf eine Erwiderung, denn die Helle hatte der kaum minder Hellen mit einem rutschlenker zu verstehen gegeben, dass weitere Gesellschaft sicher nicht unerwünscht wäre – und war auch noch so nett, jene direkt vorzustellen. Youkon allerdings brachte sich analog zu ihrer Begrüßung auf die Läufe, hob das Rutpendel wie selbstverständlich über den Scheitelpunkt und reckte Körper und Nase gen Sitari, um – unverfroren wie er war – Witterung aufzunehmen. War ja nicht verboten und sicher für den Anfang besser als eine Unterhaltung. Fand das Rabenfell zumindest.

[bei Khaiza & Sitari]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 02, 2011 10:14 pm

So ein richtiger Rudelwolf würde wohl nie aus Bjartr werden. Ständig schien er sein Gegenüber zu vergraulen, alle liefen ihm davon. Besorgt blieb er stehen und sah an sich hinab, schnupperte vorsichtig an seinem Brustfell, doch nichts Ungewöhnliches konnte er entdecken. Aber irgendwas musste es doch sein, dass die anderen Wölfe vor ihm zurückweichen ließ, weshalb sie ständig das Weite suchten. Nachdenklich blieb er am Ufer des Flusses stehen und betrachtete sein verschwommenes Spiegelbild. Er sah nur einen verzerrten Schatten seiner selbst, der ihm trostlos entgegenblickte. Wenigstens gefährlich sah er nicht aus, musste doch keiner vor ihm Angst haben. Langsam senkte er den Kopf und versuchte in einem leichten Giraffenspagat zu trinken. Erfolgreich, immerhin. Schnaufend ließ er sich auf die Hinterläufe sinken und ließ seinen Blick die Ufer des Flusses auf und ab schweifen. Niemand da. Genau.

Nach seinem letzten Rückschlag hatte sich der Graue vom Rudel abgesetzt, war zwar noch weiterhin in die gleiche Richtung gelaufen, jedoch hinter ihnen und schräg versetzt, sodass es den Eindruck erwecken musste, er hätte sie verlassen. Aber dem war nicht so, natürlich nicht. Er war viel zu unselbstständig und hatte sich schon ziemlich an die Gemeinschaft gewöhnt, auch wenn er spürte, dass er nicht hineinpasste. Wie schon irgendwann mal erwähnt, er genoss die Sicherheit. Aber nun hatte er den Schutz eingetauscht in einen Moment der Ruhe, wusste nicht, was die Anderen gerade trieben, war sich aber sicher, sie jederzeit wiederzufinden. Ihren Geruch kannte er inzwischen, sie entkamen Bjartr nun nicht mehr.

“Du grauer Thor, was ist das nur, ich weiß nicht, was soll es bedeuten..“

murmelte er in leisem Singsang vor sich hin und ließ den Kopf von einer auf die andere Seite wiegen. Diese Bewegung hatte ihn schon immer beruhigt, seinen Kopf geklärt, die Gedanken aufgehellt. So auch jetzt und nach kurzer Zeit vergaß er den Text und summte nur noch vor sich hin, wandte den Blick zur einen und wieder zur anderen Richtung; und wieder zurück! Da vorn. Ein heller Schein. Kaum zu unterscheiden vom Weiß des Schnees, und doch schneller als der Wind. Es kam auf ihn zu, und mit einem Satz war er auf den Beinen. Panik ergriff ihn, dahin mit dem Frieden. Er wagte nicht, den Blick abzuwenden und erkannte keinen Ausweg. Hinter ihm der Fluss, zu allen Seiten Ungewissheit, was war zu tun? Dieses Ding kam stetig näher und er verkannte eindeutig sein Ziel. Eine letzte Hoffnung, vielleicht übersah es ihn. Sein Pelz war ohnehin eingeschneit, das dreckige Grau betupft mit weißen Flocken. Zitternd kauerte er sich auf den Boden, drückte seinen Körper so fest wie möglich gegen den kalten Grund. Die Ohren angelegt, eine Auge furchtsam geschlossen, beobachtete das andere den weißen Wirbelwind und sein scheinbar sicheres Ende.

[Am Fluss, allein, sieht Luna anjagen]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeFr Mai 06, 2011 6:29 pm

Die weiße lies den Hasen nicht aus den Augen und hetzte ihm weiter hinter her. Schritt für Schritt näherte sie sich dem davon rennenden Tier. Mittlerweile konnte sie das rauschen des Wassers bereits hören, der Fluss konnte also nicht mehr weit sein und der Hase lief genau darauf zu. Das freute Luna, wenn der Hase nicht umdrehte oder die Richtung wechselte so saß er bald in der Falle. Den Wolf, der nun auch in rasender Geschwindigkeit immer näher kam, sah die weiße Jungwölfin überhaupt nicht – zugegeben sie achtete wenig auf ihre Umgebung und konzentrierte sich vollständig mit allen Sinnen auf ihre Beute. Der Schnee flog unter ihren Pfoten davon, denn sie rannte wie ein weißer Blitz – Luna wusste nicht mal das sie so schnell rennen konnte.
Endlich hatte sie den Hasen eingeholte, schnappte nach ihm, schaffte es auch ihn zu erwischen. Jedoch strauchelte sie dann und schlitterte über den Schnee bedeckten Boden direkt auf den Wolf zu. Wenige Zentimeter vor ihm kam sie zum stehen oder besser gesagt: Luna blieb liegen. Innerlich jubelnd, denn trotz der Schlitterpartie hatte sie den Hasen nicht fallen gelassen und mittlerweile war dieser auch vollkommen regungslos. Vorsichtig richtete die weiße sich auf, schüttelte ihr mit Schnee übersähtes Fell und schaute ziemlich verdutzt in das Gesicht des Rüden.

Huch... Wo kommt der denn plötzlich her?

Sie lies den Hasen vor sich in den Schnee fallen, mit Hasen im Mund konnte sie ja auch schlecht reden. Das Blut des erlegten Tieres färbte den Schnee in der direkten Umgebung hellrot ein und dieser verdampfte bei der Berührung mit dem warmen Blut auch zum Teil. Nun musterte sie den dunklen Rüden, dessen Fell an einigen Stellen von Schnee bedeckt war, erneut. Scheinbar hatte er sie gesehen, jedenfalls schien der Blick des Rüden das zu sagen. Was sie ansonsten von dem Rüden halten sollte wusste Luna nicht. Wieso hatte er sich hier hin gekauert statt zu sehen das er weg kam als Luna auf ihn zu rannte?

Oh... Wenn ich nur wenige Schritte weiter gerutscht wäre, ich wäre direkt in den Wolf hinein gerutscht!

Eine Erkenntnis welche die weiße vollkommen unvorbereitet traf. Die weiße schaute erneut auf den Rüden. Sie musste sich entschuldigen, dass war ihr klar. Die weiße hätte ihn verletzten können. Vorsichtig setzte die weiße sich auf die Hinterhand, hatte sie doch keine Angst – was man ihrem Leichtsinn zu schreiben konnte oder der Tatsache das sie es einfach nicht besser wusste – warum sollte der Rüde ihr auch etwas tun?

“Ich... Es tut mir Leid. Ist auch nichts passiert?“

Die weiße plapperte drauf los. Luna versuchte ihre Unsicherheit zu überspielen, wollte nicht das der Rüde erkannte wie sehr sie von seiner Anwesenheit hier verwirrt war. Aber dann atmete sie einmal tief durch und beruhigte sich. Sie musste sich beruhigen. Bloß die Schlitterpartie und auch die Aufregung der Jagd hatten ihr übriges getan um die Wölfin ziemlich von der Anwesenheit zu irritieren. Sie war einen Blick auf den Hasen, doch jetzt zu Fressen kam nicht in Frage.

[am Fluss, bei Bjartr, Jagd erfolgreich beendet]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeSo Mai 08, 2011 6:48 pm

Das jähe und viel zu frühe Ende kam unaufhaltsam näher. Er konnte förmlich spüren, wie das Leben aus ihm wich und gerade wollte er sich von der Welt verabschieden, die Augen inzwischen zusammengekniffen, den Kopf immer noch fest an den Boden gepresst, da spürte er einen Aufprall, einen damit verbundenen Windstoß. Vorsichtig öffnete der Graue wieder ein Auge und sah für einen kurzen Moment nur aufgewirbelten Schnee vor sich. Dann endlich wurden Umrisse deutlich und während er seinen Stück Millimeter für Millimeter vom Boden hob, erkannte er in dem einstmaligen Dämon einen Wolf. Eine Wölfin, um genau zu sein, so viel traute er seinem Geruchssinn und den geblendeten Augen zu. Sie lag. Nein, jetzt stand sie auf. Und setzte sich wieder. In diesen Sekunden hatte Bjartr sich kaum geregt, lediglich sein Kopf hatte sich schief auf die Seite gelegt und sein leicht verwirrter Blick musterte die Fähe mit wachsender Neugierde. Seine Nahtoderfahrung von soeben war bereits wieder vergessen.

“Eh..“

Er brauchte noch kurz, um seine Gedanken zu ordnen und bevor er antwortete, wollte er lieber prüfen, ob er auch wirklich heile geblieben war. Dazu richtete er sich nun etwas auf, um sich ebenfalls in eine sitzende Position zu begeben. Das verschaffte ihm einen besseren Überblick über sein Gegenüber und kurz sah er an sich hinunter, ehe er der Fähe schließlich in die Augen blickte.

“Ja. Also nein, ist nichts kaputt gegangen. Glaube ich.“

Keine hundertprozentige Sicherheit, vielleicht hatte Bjartr ja seelischen Schaden genommen, der sich erst später offenbaren würde. Im Moment fühlte er sich allerdings gut, vor Allem ziemlich erleichtert. Vorsichtig schob er seine Nase etwas nach vorne, um der Fähe entgegenzuschnuppern.

“Du bist nicht von hier.“

Stellte er fest. Gute Beobachtungsgabe, nicht wahr? Dann fiel sein Blick auf den Hasen, der zu ihren Füßen lag, wagte jedoch nicht, diesen weiter in Betracht zu ziehen, sonst würde sich bloß wieder sein Magen zu Wort melden. Wie lange hatte er kein großes, frisches Karibu mehr gefressen? Aber egal, das war nun mal das Los des kleinen Grauen. Auf ewig Mäuse und Aas.

“Nun.. ich bin Bjartr.“

Wie war das mit dem Smalltalk? Namen waren sicherlich eine gute Voraussetzung, um einen Anfang zu wagen. Das mit der richtigen Konversation musste er schließlich noch üben, nachdem das bei seinem letzten Versuchsopfer mal wieder fehlgeschlagen war. Ob das vielleicht mit seiner Stimme zu tun hatte? Schnell verstummte er wieder und wartete ab, was er diesmal für einen Effekt auf seinen Gesprächspartner haben würde, die Augen zur besseren Beobachtung leicht verengt, den Kopf ein Stück vorgeschoben, um auch ja nichts zu verpassen.

[Am Fluss mir Luna]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeSo Mai 08, 2011 7:19 pm

Luna hatte sich nicht bewegt als der graue langsam aufstand und sie musterte. Es war ihr nicht unangenehm, eigentlich war sie ganz froh, dass sie immerhin mal wieder einen Wolf gefunden hatte – wenn auch, auf komische Art und Weise. Sie hörte den Worten des Rüdens aufmerksam zu, gut scheinbar ging es ihm erst mal gut – auch wenn er irgendwie noch verängstigt wirkte, aber da war sie sich nicht sicher. Der Rüde schien sich langsam zu fassen und nannte letztlich auch seinen Namen – Bjartr, dass war doch eine sinnvolle Information. Auch mit der Aussage vorher hatte er recht. Sie schaute den Rüden aus ihren hellen, aufgeweckten Augen an.

“Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist. Mein Name ist Luna.“

Das war doch schon mal Sinnvoll! Nun wusste der graue immerhin auch ihren Namen. Dann überlegte sie kurz was sie auf seine Feststellung antworten sollte. Am besten war sie wohl mit der Wahrheit vertreten. Sie schaute einmal kurz auf den Hasen ehe sie sich wieder an den Rüden wandte. Der Fluss rauschte noch immer neben ihr, eine blaue Linie im weißen Schnee und während Luna mit einem Ohr dem Wasser lauschte richtete sie ihre Worte an Bjartr.

“Nein, ich bin nicht von hier. Ich bin auf der Suche nach meinem Vater. Meine Mutter ist vor einiger Zeit verstorben und gab mir nichts anderes als den Namen meines Vaters.“

Nun überlegte die Weiße. War es sinnvoll dem Rüden den Namen zu nennen den sie von ihrer Mutter erfahren hatte? Vielleicht wusste er ja auch wo sie nach Wölfen suchen konnte. Wölfe die vielleicht ihren Vater kannten? Oder ihr einen Hinweis geben konnten. Sie entschied sich dafür Bjartr alles zu sagen. So wie sie nun mal war hatte sie da auch keine bedenken. Was sollte er mit den Informationen schon anfangen können? Ausserdem hatte Luna ja wohl ihn fast über den Haufen gerannt – im wahrsten Sinne des Wortes. Noch einmal erhob sie die Stimme und schaute den grauen dabei an.

“Der Name meines Vaters ist Youkon. Jetzt suche ich Wölfe die ich fragen kann, ob sie etwas wissen. Und da du schonmal hier bist: Sagt dir der Name etwas?“

Ja, direkt war gut! Luna legte den Kopf leicht schräg. Sie freute sich wirklich dass sie endlich mal wieder einen anderen Wolf getroffen hatte und war froh auch endlich mal jemanden nach ihrem Vater zu fragen. Sonst kam sie niemals weiter, wenn sie niemanden traf der ihr helfen konnte. Doch ehrlich gesagt, die weiße hatte wenig Hoffnungen das Bjartr etwas mit dem Namen Youkon anfangen konnte. Das war schließlich auch sehr abwegig.

[Am Fluss, bei Bjartr]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeDi Mai 10, 2011 5:06 pm

Die Stimme des Rüden klang angenehm in ihren Ohren, die sich aufmerksam aufrichteten. Seine Frage war eindeutig und die Antwort lag ihr auf der Zunge, doch ihre Gedanken ließen sie für einen Moment innehalten. Welcher Weg hatte sie zu ihnen geführt? Es war so klar und so eindeutig, dass die Weiße sich wunderte, dass es ihr nicht schon früher aufgefallen war. Ihre Reise hatte in einer kühlen Nacht begonnen, in der sie mit ihrer Schwester Numées und ihren beiden Brüdern Naalnish und Nayati auf dem Hügel stand, der sich über die drei Rudel erhob, die sie führten. Naalnish und Nayati alberten herum, wie sie es immer taten, wenn sich die drei Rudel des östlichen Waldes, nahe dem Nachtwald trafen. Ihre Reviere lagen dicht beieinander, wohingegen das Revier des Rudels, welchem sich ihre letzte Schwester Nituna angeschlossen hatte weiter entfernt lag und dies war wahrscheinlich auch besser, denn sie verstand sich nicht sonderlich gut mit dem Rest ihrer Sippschaft. Naalnish war, ebenso wie Nayati, der Alpha seines Rudels geworden, den Arlo Ehlan, allesamt ein ziemlich lustiges Völkchen, stets vergnügt und dennoch war ihr wahrer Wert meist verborgen, denn sie wussten eine Menge über den Wald, in dem sie lebten und niemand verstand sich besser im heilen von Wunden, als ein Arlo Ehlan. Die Inko Theresh wurden von Nayati geführt, der genauso wie sein Bruder stets einen Scherz auf Lager hatte und zusammen waren sie ein unschlagbares Team, doch hing mehr Nebel des Schicksals über der Seele ihres zweiten Bruders, als über Naalnishs und es fiel ihm leichter die Legenden zu verstehen und sie wiederzugeben. Sprach er von den längst vergangenen Zeiten so erweckte er stets den Eindruck, er wäre selbst dabei gewesen und er hatte eine wundervolle Stimme, die Bilder wahrhaftig vor dem geistigen Auge seiner Zuhörer malte. Und da war sie, Nayeli, die Alphawölfin der Metis Crée. Sie verstand sich ähnlich wie Nayati auf die Legenden und Lieder der alten Zeiten, doch sie war es gewesen, zu der Aweyna Tourour tatsächlich gesprochen hatte, in ihrem Traum. Ihre Eltern hatten die drei stets spirituell erzogen und selbst Naalnish, der nicht viel mit Geistern der vergangenen Zeit anfangen konnte, hatte Respekt vor den alten Schamanen ihrer Rudel. Die drei alten Weisen hockten unter ihnen am Fuße des Hügels und schienen wie immer zu grübeln, während die zwei Rüden um Nayeli herumtollten, wie junge Welpen, die noch keinen Herbst gesehen hatten. Schmunzelnd beobachtete sie ihre Brüder und ließ ihren Blick in den Himmel gleiten, wo die Sterne sich formierten. Es kam, dass die drei Schamanen ihre Stimmen erhoben zu einer Legende, die eine der ältesten war und Nayeli lauschte ihnen mit verklärtem Blick in die unendlichen Weiten, als ein Stern vom Himmel fiel und ihr Gesicht erleuchtete.
So hatte ihre Reise begonnen, mit dem Zeichen der Aweyna, dass es an der Zeit war ihr geliebtes Rudel zu verlassen, ihre Stellung aufzugeben und sie Torasch zu überlassen, ihrem treu ergebenen Freund, denn es war jene Legende gewesen, die die Weisen herabheulten, die ihr klar machte, was der Grund für dieses Zusammentreffen der Rudel war und welche Aufgabe vor ihr lag. Es war der Abschied einer jungen Wölfin, die sich auf den Weg machte ihr Schicksal zu finden, obwohl sie lange in dem Glauben gelebt hatte es längst gefunden zu haben. War dies ihr Schicksal, dieses Rudel? Überall auf ihren Reisen, war sie zu verschiedenen Rudeln gestoßen, doch nirgends hatte es sie gehalten, doch hier fühlte sie sich heimisch, das musste doch etwas bedeuten?
Langsam hob sie den Blick in den Himmel, bevor sie dem weißen Alpha antwortete, der vor ihr stand.

»Mein Weg begann vor einer langen Zeit und führte mich durch Wälder und Täler, über Berge und Flüsse, an einer Steppe vorbei, fort von meinem geliebten Rudel. Es war mein Herz und das Wissen um einen Weg, der mir zu Pfoten gelegt worden war, die mich dazu trieben es zu verlassen und nun, da ich über den letzten Berg ging, so glaube ich, bin ich endlich angekommen. Es gab viele Rudel, die meinen Weg kreuzten, doch keines war wie dieses, obschon es aus vielen Neulingen besteht und bei weitem waren nicht alle so gastfreundlich, wie du es bist, Ikeru Mai. Das letzte Rudel, mit dem ich Bekanntschaft schloss, lebte auf eben diesem letzten Berg, vor eurem Tal und ich darf behaupten, dass es ein sehr unfreundliches Pack ist, welches sich dort herumtreibt«

So endete sie ihren ziemlich langen Monolog und sah vom Himmel hinunter zu dem Rüden, der vor ihr stand, woraufhin sie erneut den Kopf respektvoll senkte.

»Vergib mir, meine Gedanken schweiften ab«, meinte die Kleinere mit einem sanften entschuldigenden Lächeln und langsam hob sie den Kopf, um in seinem Gesicht lesen zu können. Wahrscheinlich war es an der Zeit ihn seiner wohl verdienten Ruhe zu überlassen, doch sie kannte den Rüden noch nicht gut genug – wenn überhaupt – um bereits zu wissen, was in ihm vorging.

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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeDi Mai 10, 2011 6:17 pm

Saga war mittlerweile nah genug um die Graue Fähe sehen zu können die ihn fast einlud näher zu kommen. Dass auch nur ein winzigkleines Prozentsätzchen dafür sprechen könnte, dass das Rudel ihm feindlich gesinnt sein KÖNNTE....auf die Idee kam er gar nicht erst. Wieso auch? In Saga's Welt existierter Purer Optimismus. Negative Gedanken hatten keinen Platz in der chaotischen und kindlich-naiven Welt des schwarzen Rüden. Die Welt hatte viel zu bieten und er wollte alles erforschen und erobern. Er wollte alles was er erlebte, mit anderen Teilen. Er zog die Läufe so gut es ging unter den Körper und versuchte den Hoppelgang eines Kaninchens nachzuahmen um den Weg zu der Grauen Wölfin lustiger zu gestalten und die Zeit bis zu seiner Ankunft dort wenigstens irgendwie sinnvoll zu gestalten auch wenn das von außen betrachtet sicherlich idiotisch wirken musste. Er versuchte ja auch nur zu verstehen wieso Kaninchen es schafften, auf diese Art und Weise schnell voran zu kommen. Eigentlich ging es auch ziemlich gut, es dauerte bei ihm nur irgendwie länger, weil er die Pfoten immer wieder unter seinen Bauch ziehen musste, was gar nicht so leicht war wie er gedacht hatte. Und es führte schlussendlich auch dazu, dass er sich vor der Grauen Wölfin und dem Rüden neben ihr kunstvoll aufs Maul legte, und sich ein kleiner Schneehügel um seinen Kopf herum aufbaute.

"Hallo.....ehm..Ich bin Saga und du? oder du?" Er schaute abwechselnd von der Fähe zum Rüden und zurück. Seine goldenen Augen strahlten eine unbändige, fast lächerlich unangebrachte Freude aus. Sein Plan bis hier her zu hoppeln hatte ja einigermaßen gut funktioniert. Vielleicht würde er die Chance haben, beim nächsten mal wie ein Reh zu springen. Mit einem leicht(achtung ironie) debilen Grinsen auf den Lefzen setzte er sich aufrecht vor den beiden hin und wedelte so doll mit der Rute, dass er den Schnee wie ein Propeller hinter sich aufwirbelte und solche die vielleicht hinter ihm waren in wirkliche Schneewölfe verwandeln würde

[bei Nouri & Ravenscar]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeDi Mai 10, 2011 9:46 pm

Noch immer bahnten sich hin und wieder einzelne Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Wolkendecke. Die Luft war kalt und klar und ein leichter Wind wehte in Brisen vom Westen her.
Der Blick des Rüden ruhte nicht dauerhaft auf der Fähe, die ihn konfrontiert hatte. Er schaute zu den anderen. Er beobachtete, wie Nouri einen Fremden begrüßte und mit mehreren, bereits Bekannten zu tun hatte. Eigentlich hatte sie den Rest um sich, während Ikeru sich mit der Fähe, Nayeli, unterhielt.
Sie erzählte ihm, sie wäre lange unterwegs gewesen und vielen verschiedenen Rudeln begegnet, während sie ihr eigenes hinter sich lies. Was ihr wohl geschehen war? Um keinen Preis der Welt würde Ikeru ohne weiteres dieses Rudel aufgeben und fortziehen, aber Nayeli würde einen Grund gehabt haben, weshalb sie so handelte, wie sie es getan hatte. Es war nicht an dem Rüden darüber zu urteilen, unwissend wie er war. Was auch immer sie von ihrem alten Rudel fortgetrieben hatte, es war nun vorbei und die Fähe war Mitglied dieses zusammengewürfelten Rudels und sie schien glücklich damit. Wie Nayeli erklärte, war sie auch auf das Bergrudel getroffen. Dem Rüden entfuhr ein mitleidiger Blick. Zwar hatte er noch nie das Pech gehabt ihnen zu begegnen, doch es gab genug Erzählungen über das Rudel, die besagten wie unfreundlich sie waren.
Die Geschichte, die die Weiße dem Rüden erzählte, erinnerte ihn an seine eigene. Auch er war lange gereist.

» Deine Pfoten haben dich weit getragen, Nayeli. Du bist sicher froh, dass du nun endlich für einen Augenblick ruhen kannst und geniest es im Schutz dieses Rudels zu verweilen. Ich kenne dieses Gefühl und weiß wie es ist nach einer langen, meist einsamen Reise mit wenigen Kontakten auf ein Rudel zu treffen, bei dem man gewillt ist zu verweilen. Meine Vergangenheit ähnelt der deinen. «

Ikeru schmunzelte bei seinen Worten und ließ seinen Blick erneut über den Platz streifen, auf dem sich das Rudel für eine kurze Weile niedergelassen hatte. Der eigentlich gar nicht so gesprächige Rüde hatte mehr zu sagen, als es für gewöhnlich üblich war. Für einen Alpha war er ungewöhnlich zurückhaltend, doch das hatte sich in der letzten Zeit gebessert. Er war seiner Aufgabe mehr gewachsen und nun tat es ihm für den Moment gar gut das ein oder andere Wort mit einem Neuling zu wechseln.

» Lass deine Gedanken ruhig schweifen. «, gab er freundlich zurück, als die Fähe sich dafür entschuldigte, dass sie nicht ganz da war. » Man muss ja nicht immer einen Schwall von Wörtern herabregnen lassen, um miteinander zu kommunizieren, und vielleicht offenbaren dir deine Gedanken ja die ein oder andere neue Bemerkung? «

Obgleich seine Worte kaum nach ihm klangen, gefielen sie ihm. Es war nicht dieses steife, strikte. Nicht das zurückhaltende oder das knappe, dass er sonst von sich gab. Es kam ihm frei und ungehalten vor. Höflich und förmlich und ganz und gar anders als sonst. Und es klang schön, so als wüsste er, wovon er sprach.
Mit einem tiefen Atemzug atmete Ikeru die klare Luft ein, während er genüsslich die Augen schloss und den Moment voll auskostete. Entspannung tat gut nach alldem, was er an diesem Tag bereits erlebt hatte und er fühlte sich wohl hier auf diesem kleinen Platz, den sie für eine Pause ausgewählt hatten.

» Ich weiß, du bist erst seit sehr kurzer Zeit hier. Du sagtest, dass dir das Rudel gefalle, aber was hältst du von dem, was du bisher vom Revier gesehen hast? Gefällt es dir? «


{ bei Nayeli | Rand des Platzes }
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeMi Mai 11, 2011 3:37 pm

Und wie sich das Blatt wenden kann. Bjartr, nun entspannt, vernahm den wohlklingenden Namen der Wölfin und nickte kurz zum Zeichen, er habe verstanden. Schließlich richtete er sich auf und stand nun vor Luna, die so weiß war, dass es fast blendete. Zwar hatte er schon viele weiße Wölfe gesehen, aber ihr Fell schien auf besondere Art und Weise zu strahlen, die sich der Graue nicht erklären konnte. Während sie noch erklärte, wo sie herkam, was sie suchte, umrundete der Rüde seine neue Bekanntschaft einmal, die Nase neugierig dicht an ihrem Fell langschiebend, um diesem Leuchträtsel vielleicht auf die Spur zu kommen. Erst als ein Name fiel, der ihm seltsam bekannt vorkam, hielt er inne und kam neben ihr zum Stehen, Kopf an Kopf.

“Youkon..“

Wiederholte er testend, doch tatsächlich, natürlich kannte er ihn. Etwas überrascht blickte er nun zu Luna hinüber, und musterte sie abermals. Der Schwarze sollte ihr Vater sein? War er nicht kaum älter als er selbst? Nunja, wie das Schicksal eben manchmal so spielte. Welch Glück für die Fähe, dass sie Bjartr über den Weg gelaufen war, so zumindest der Gedanke des Grauen. Nun hatte er die Information, er hatte die Macht, aber was sollte er damit anfangen? Er entschied sich für den einfachen Weg, die einstmalige Todbringerin schien ihm inzwischen sympathisch.

“Ich kenne ihn, er ist vor Kurzem zu dem Rudel gestoßen, mit dem ich seit einiger Zeit wandere. Sie sind nicht weit von hier.“

Ehrlichkeit währt doch am Längsten, auch wenn sich beinahe so etwas wie Resignation in dem Grauen breitmachte. Schon wieder würde er seine neu gewonnene Freundin – als die er Luna in Gedanken jetzt einfach mal bezeichnete – verlieren. Nunja, nicht richtig verlieren, vielleicht blieb sie ja, aber es schien nicht sein Schicksal zu sein, engere Bekanntschaften zu gründen, oder war er voreilig?

“Ich kann dich zu ihnen führen, es ist nur ein Stück den Fluss hinab.. Glaube ich.“

Mit einem sachten Stupser gegen ihre Schulter ging er ein paar Schritte in die Richtung, in der das Rudel rastete, blieb stehen und sah zu ihr zurück. Keine Sekunde kam ihm der Gedanke, dass sie überrascht sein könnte, tatsächlich ihren Vater gefunden zu haben. Familie hatte in seinem Leben nie einen großen Stellenwert gehabt, dementsprechend unspektakulär war für ihn diese Situation.

[Am Fluss mit Luna]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeMi Mai 11, 2011 3:57 pm

Die weiße hatte den grauen beobachtet während der sie umkreiste als würde er etwas suchen und dabei ihren Worten lauschte. Er wiederholte den Namen ihres Vaters und blieb direkt neben ihr stehen. Die weiße drehte den Kopf ein wenig um Bjartr anzusehen und lauschte dann seinen Worten. Der Blick mit dem sie ihn anschaute ging über Neugier, letztlich zu Unglauben. Sollte sie wirklich so viel Glück haben und ihren Vater gefunden haben? Luna saß total regungslos da ehe sie bemerkte das Bjartr sie anstupste und scheinbar wollte das er ihr folgte. Zögernd stand die weiße auf und blickte auf ihren Hasen, ehe sie ihn hoch nahm und Bjartr einholte.

“Warte mal, Bjartr!“

Sie hatte sich vor ihn gestellt und den Hasen wieder fallen gelassen. Sie legte den Kopf leicht schräg um den grauen noch einmal zu mustern. So einfach hatte sie es sich nicht vorgestellt und war nun noch glücklicher den Rüden getroffen zu haben. Noch immer konnte sie nicht glauben was der graue vor ihr gesagt hatte. Da war sie einfach in irgendeine Richtung gelaufen, nachdem ihre Mutter gestorben war und der erste den sie traf schien ihren Vater zu kennen. Ungläubig lies sie sich noch mal auf die Hinterhand nieder und schob mit der Schnauze den Hasen in die Richtung des Rüdens, sie hatte seinen Blick vorhin gesehen mit dem er zu Anfang den Hasen gemustert hatte.

“Es ist nicht viel, aber wir können uns den Hasen teilen.

Der Hase war nicht groß, aber momentan hatte Luna nach den letzten Worten auch nicht mehr viel Hunger. Sie riss sich ein Stück vom Hasen ab und schaute Bjartr aufmunternd an. Er sollte ruhig auch Essen. Das machte der weißen nicht viel aus. Sie aß wirklich nicht viel und säuberte danach ihr Fell vom Blut ehe sie den grauen anschaute und den Hasen letztlich ganz zu ihm rüberschob.

“Du kennst also wirklich meinen Papa? Das kann ich gar nicht glauben... irgendwie... hätte ich nicht gedacht das ich ihn so schnell finde.“

Erst jetzt wurde Luna bewusst das sie gar nicht wusste, was sie ihrem Vater sagen sollte. Konnte sie wirklich einfach hingehen und sagen „Hallo, ich bin Luna. Deine Tochter.“? Das war selbst für die ungestüme Jungwölfin merkwürdig. Die weiße schaute in die Richtung in die der graue gelaufen war ehe sie ihn eingeholt hatte. Hier war also irgendwo in unmittelbarer nähe Youkon, ihr Vater. Wieder schaute Luna ihren Freund an – das war der graue Rüde für sie. Vielleicht konnte er ihr ja etwas für Youkon erzählen? Ihre Mutter hatte nichts über ihn erzählt, ausser Namen und der Tatsache das er ein Streuner war. Umso überraschter war sie nun, wo sie darüber nachdachte, auch das er sich scheinbar in dem Rudel befindet in dem auch ihr Gegenüber ist.

“Du sagst, er ist eurem Rudel beigetreten. Kannst du mir … etwas über ihn erzählen?

Sie trat neben den Rüden, würde er weiter gehen, so würde sie dem grauen folgen. Ihre hellen Augen schauten ihn aufmerksam an. Vielleicht konnte der Rüde ihm nun wirklich etwas erzählen. Was sie auch wusste war das ihr Fell genau der Gegensatz zu ihrem dunklen Vater war.


[Am Fluss, bei Bjartr]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeDo Mai 12, 2011 11:51 pm

Sie schien zunächst erstaunt über die freundlichen Gesten der Grauen. Sie erinnerte sich an die Worte des Sandbraunen, dass sie ihm nicht ganz so freundlich begegnet war. Sie stellte fest, dass das sein Fehler gewesen war, nicht der ehemaligen Alphafähe. „Freut mich sehr, Ravenscar.“ Ein Funken Freude hatte sich in dem pochenden Herzen der Weißen verfangen, die ihre Schnauze kurzerhand der Grauen entgegen gestreckt hatte. Dabei hatte sie den Wolf mit dem Namen Ravenscar nicht außer Augen gelassen. Ein paar dünne, eher unauffällige Narben zierten sein Gesicht und da brannte so eine Frage in ihrem Kopf, eine die vermutlich so ähnlich geklungen hätte wie: „Wie bist du dazu gekommen?“ oder „Was hat das angerichtet?“ Aber es erschien ihr unhöflich. Vielleicht traute sie sich irgendwann diese Fragen zu stellen. Das Zwinkern hatte sie deutlich verlegen gemacht, ihre Ohren zuckten nervös, ehe sie anerkennend nickte. Ein Lächeln sollte bald folgen.

Sie begann dem Gespräch der beiden zu lauschen. Mit ihrem alten Rudel hatte sie damals auch schon so einige Reisen über die Berge gemacht. Manche waren kälter als andere, aber gefährlich war es immer. Sie waren tückisch und eigentlich verband Sóke nicht soviel gutes mit ihnen. Damals hieß es immer weiter zu laufen, immer weiter gerade aus, stets weiter und weiter und der Erde unter ihnen bloß keine Beachtung schenken. Aber schön anzusehen waren sie alle mal, da musste sie dem neuen, flüchtigen Bekannten zustimmen. Auf das Seufzen von Nouri folgte eines von Sóke. Sie war müde geworden. „Sagt, wann ziehen wir weiter?“ Die Weiße hatte tatsächlich halbherzig den Plan geschmiedet Zeit zu schinden. Zeit, die Cél brauchen würde um wieder einzutreffen. Mehr konnte sie nicht für sie tun, dachte Sóke, und das war schmerzhaft. Sie sah in die Runde, ließ den Blick zwischen ihrer Gruppe und den anderen wandern und fragte sich ob sie der Gruppe diese Zeit zu stehlen vermochte? Sie glaubte nicht. Sie fing an sie lieb zu gewinnen.

„Ich hoffe nur, das wir nicht über Berge müssen oder so etwas.“ Sprach sie ungewohnt nüchtern. Sie glaubte zu wissen, dass eine so erfahrene Wölfin wie Nouri es zu sein schien, wusste, dass die Berge gefährlich waren, hoffte heimlich auf ihren Zuspruch. Sollte es doch dazu kommen, so würde Sóke aber doch folgen. Sie selbst würde dazu sagen, es bliebe ihr ja doch nichts anderes übrig, was aber nicht der Fall war. „Sie sind irgendwie unheimlich und mir völlig unbehaglich.“ Fügte sie noch hinzu, leise, aber hörbar und dabei etwas skeptisch sich selbst gegenüber. Ihr Blick fiel wieder auf Ravenscar, dann auf Nouri und…. Ein Neuer war hinzugekommen und er schien die unscheinbare Fähe nicht einmal entdeckt zu haben. Sie spitzte die Ohren, dachte zunächst nicht daran sich aufmerksam zu machen. Er wirkte ein wenig verwirrt was bei ihr den Eindruck eines netten Zeitgenossen hinterlassen hatte. Die Verplantheit kam ihr bekannt vor. Sie hatte zuviel davon.


[ bei Nouri, Ravenscar und Saga // Rudelplatz ]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeFr Mai 13, 2011 11:14 pm

Erfreut neigte sie den Kopf, als Ikeru ihr antwortete und sie nickte bedächtig, während sie seinen Worten lauschte. Auch er hatte offenbar viel erlebt und in diesem Moment fragte sie sich, wie es wohl all den anderen ergangen war, waren auch sie auf einer so langen und einsamen Strecke an dieses Rudel gelangt und aus welchem Grund sammelten sie sich gerade zu dieser Zeit hier in diesem Tal? Hatte es etwas Schicksalhaftes an sich, oder war es doch einfach eine Laune der Natur, die gerade diese Wölfe wahllos zusammen warf, nur um zu sehen was geschehen würde. Ein Schauer erfasste sie junge Wölfin beim Gedanken an all die Aufregungen und Strapazen, die sie auf sich genommen und die vielen geliebten Wölfe, die sie hinter sich gelassen hatte. Mit einem blinzeln tauchte sie aus ihren Gedanken wieder auf.

»Ich bin in der Tat froh endlich am Ende meiner langen Reise zu stehen und überaus Dankbar für den Schutz, den ihr mir gewährt«, sie warf ihm einen warmen Blick zu, dann ließ sie diesen über die anderen Schweifen und betrachtete Nouri, die sie schon kannte und die nun einige Wölfe um sich versammelte. Es musste ein Hauch von Schicksal auf ihnen allen liegen, denn wie oft kam es vor, dass sich ein Rudel völlig neu formierte? Er erhob die Stimme erneut und ihre Ohren flippten nach vorn, um ihre Aufmerksamkeit voll auf ihn zu lenken. Erneut fand sie sich lächelnd und ließ sich auf ihre Hinterläufe sinken, um ihn nachdenklich und dennoch freundlich zu betrachten. Seine Worte klangen weise und erfahren, auch wenn er nicht den Eindruck machte, als sei er so sehr viel älter, als sie selbst es war. Er schloss seine Honigfarbenen Augen und schien für einen Moment abwesend, den sie nutzte, um ihn eingehender zu betrachten – natürlich ohne aufdringlich wirken zu wollen. Er war nicht sehr groß, ihre beiden Brüder waren größer gewesen als er, doch es reichte um sie um einiges zu überragen, denn sie selbst war eine ziemlich kleine Fähe. Sein dichtes Fell war weiß, wie das ihre, doch im Gegensatz zu ihrem wahrlich rein weißen Fell, hatte seines einige dunklere Partien vorzuweisen, was einen angenehmen Kontrast bildete. Ihr Blick glitt zu der Stelle, an dem sein linker Hinterlauf hätte sein müssen und unweigerlich fragte sie sich, wie es dazu gekommen war, dass es fehlte. War er bereits so auf die Welt gekommen, oder waren dies die Spuren eines Kampfes? War er eher ein Kämpfer, oder eher ein Redner, das würde sich wohl noch herausstellen.

Sie hob ihren Blick bei seiner Frage und ihre wallnussfarbenen Augen funkelten freundlich. »Ich habe wahrscheinlich mehr gesehen, als du ahnst, denn ich kam vom Berg herab und wanderte auf der Suche nach euch eine Weile umher. Das, was ich bisher gesehen habe, ist ein wunderschönes und im Frühjahr sicher bezauberndes Revier, voller kleiner Wunder und mit vielen ansehnlichen Ecken. Du leitest ein schicksalbehaftetes Rudel durch ein eindrucksvolles Revier, du musst ein wahrer Glückspilz sein, Ikeru Mai« Ihre Worte waren ebenso freundlich wie ihr Blick und dennoch war nichts davon reine Schmeichelei, denn sie sagte es so, wie sie es empfand. Vom Berg aus hatte sie einen Blick über das Tal geworfen und was sie gesehen hatte, war atemberaubend gewesen. Selbst ihr Revier bei den Metis Crée war nicht so ansehnlich gewesen, wie dieses hier, auch wenn es natürlich ganz anders beschaffen und somit kaum zu vergleichen war. Seufzend blickte sie erneut über die Mitglieder des Rudels und dann hinauf in den Himmel, wobei sich einige der Sonnenstrahlen in ihr Gesicht verirrten.


[ spricht mit Ikeru - Rudelplatz ]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeSa Mai 14, 2011 12:47 pm

Zurück zum Rudel, zurück zu den Wölfen, die Neue abliefern und dann wieder in die Beobachterrolle schlüpfen, sich das Ganze von außen angucken, das klang doch nach einem Plan, auch wenn Bjartr nicht die größte Lust auf diesen Trott hatte. Andererseits fühlte er sich sicher im Rudel, er fühlte sich wohl, konnte man so sagen. Also war es im Grunde nicht schlimm, ganz und gar nicht.
Verdutzt blieb er stehen, als Luna ihn ausbremste und ihm einen Strich durch die Rechnung machte, seinen Plan, den Weg schweigend und schnell hinter sich zu bringen. Überrascht lauschte er ihrem Angebot, den Hasen zu teilen und wagte erneut einen hungrigen Blick auf das tote Tier, das nun zu seinen Pfoten lag. Es klang verlockend, auch wenn er sich etwas unsicher war, ob sie es ernst meinte. Warum sollte Luna ausgerechnet ihm, einem Fremden, einen Teil ihrer Beute schenken? Verstand er nicht, aber da es ihr ernst schien, schob der Graue seine Zweifel beiseite und schnupperte nun neugierig an dem Hasen, ehe er nochmal zu ihr aufblickte.

“Danke.“

Erklang es aufrichtig, hatte er doch noch nie zuvor so ein Angebot bekommen. Dementsprechend zögernd nahm er einen ersten Biss, blickte noch einmal abwartend von unten nach Luna, doch sie schien keine Anstalten zu machen, ihn nun aus dem Hinterhalt anzugreifen – oder sich wieder in den Winddämon zu verwandeln. Na dann, alles gut. Und bevor sie es sich anders überlegen konnte, schlang er das Fleisch in großen Bisse hinunter. So kam es, dass seine nächsten Worte nicht etwas gedämpft hervorkamen.

“Muff wohl Fhicksal gewewen fein..“

Sinnierte er und schluckte schließlich

“..dass wir uns getroffen haben.“

Das meinte er im vollen Ernst, so Zufälle gab es doch nicht. Musste schon irgendwie in eine große Geschichte passen, die er sich irgendwann noch ausdenken würde. Dann wurde es allerdings schwieriger, denn nun sollte er von Tatsachen berichten, da war er nicht so gut drin. Daher ließ sich Bjartr einen Moment Zeit, kaute stattdessen an einem der Hasenknochen, ließ wieder von ihm ab und blickte nun an Luna vorbei in die Richtung, da er das Rudel vermutete.

“Auch ihn habe ich – wie dich – abseits des Rudels getroffen und zu ihnen geführt. Ich fand ihn.. seltsam.“

Das aus seiner Schnauze klang natürlich merkwürdig, denn Youkon war kaum seltsamer als er selbst, aber er wusste sich noch keine Meinung zu bilden über den Rabenwolf. Er hatte ihn verwirrt, sich nicht erklärt und so hatte der Graue letztendlich lieber Abstand genommen.

“Ihr seht euch überhaupt nicht ähnlich. Er ist ein schwarzer Rabe, und du der weiße Schnee..“

Wobei, wenn er genauer darüber nachdachte, hatte er selbst auch nie große Ähnlichkeit mit seinen starken Eltern und kräftigen Brüdern besessen, kam wohl in den 'besten' Familien vor. So nahm er seinen Knochen – viel mehr war von dem Tier nicht übrig geblieben – wieder auf und setzte seinen Weg an Lunas Seite fort. Dadurch wurde das Reden erschwert, dennoch wandte er ihr wieder den Blick zu und kam nicht umhin, sich ein bisschen zu wundern. Ganz allein am Fluss trifft er die Tochter des Rabenwolfs.

“Wo kommst du eigentlich her?“

[Am Fluss mit Luna || Richtung Rudel]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeSa Mai 14, 2011 2:58 pm

Mit einem leichten lächeln in den Augen schaute Luna dem Rüden beim Fressen zu. Seinem Blick nach zu Urteilen war der graue wirklich irritiert darüber das sie ihre Beute mit ihm teilte. Doch für die junge Wölfin war dies vollkommen in Ordnung und so hörte sie seinen – durchs Fressen gedämpften – Worten zu. Schicksal? Ob es wirklich bestimmt war das die weiße den merkwürdigen Rüden traf? Das wusste das Mondlicht nicht. So hörte sie nur schweigend weiter zu und lachte leicht als der Rüde sie mit ihrem Vater verglich. Ja, da hatte er wohl recht. Nur die eine Stelle am Bein war die Farbe ihres Vaters. Doch der Fleck fiel aus irgendeinem Grund den meisten überhaupt nicht auf. Sie lief neben Bjartr her und schaute ihn an, als sie letztlich antwortete.

“Nun, ich habe das Fell meiner Mutter. Sie sah genauso weiß aus wie ich. Nur die eine Stelle an meinem Lauf hinten ist genauso schwarz wie das Fell meines Vaters – so sagte meine Mutter mir. Wegen meinem Fell habe ich auch meinen Namen, denn meine Mutter nannte mich immer Mondlicht.“

Dann schwieg die helle und überlegte einen Augenblick. Wo kam sie her? Ein Rudel hatte sie ja nie gehabt. Mutter und Vater waren beide Streuner und nie hatte ihre Mutter die Absicht gehegt dass sie sich einem Rudel anschließen könnte. Nein, sie wollte es alleine mit Luna schaffen und wäre sie nicht bei der Jagd verunglückt so würde Luna noch immer mit ihrer Mutter reisen. Trauer legte sich über ihre Augen als sie an ihre Mutter dachte.

“Meine Mutter war genauso ein Streuner wie auch Youkon, mein Vater. Ich war überall zu Hause und doch nirgendwo – das sagte meine Mutter immer. Und nun ist mein Vater doch kein Streuner mehr sondern gehört einem Rudel an. Dabei hatte meine Mutter immer gesagt dass er ein Streuner war und wahrscheinlich niemals einem Rudel angehören würde. Aber vielleicht hast du recht und es war Schicksal das du sowohl mich wie auch meinen Vater getroffen hast.“

Ein leichtes Lächeln stahl sich bei den letzten Worten auf die Züge der Jungwölfin. Es war einfach toll. Nun hatte sie Bjartr gefunden und das war wirklich Glück. Sie mochte den Merkwürdigen, grauen, Rüden auch wenn sie ihn noch nicht so gut kannte. Und neben ihrem neuen Freund sollte sie nun auch noch ihren Vater gefunden haben. Erneut schaute die weiße den Rüden an.

“Ich bin froh das ich dich getroffen habe, Bjartr.“


[Am Fluss | bei Bjartr | Richtung Rudel]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 16, 2011 8:14 pm



S c h i c k s a l s r u f





ZEIT
Winter, im Jahr 1874, Teil III
WETTER
Klare, kalte Luft, ab und an Sonnenstrahlen, Wind von Westen
TAGESZEIT
später Nachmittag


Kühl kräuselte sich die Brise an von Eis bedecktem Gestein entlang. Mit zittrigen Fingern griff sie in feinste Spalten hinein, und schlängelte sich durch verborgene Gänge.
Erneut schnaubte es.
Zunächst zaghaft, dann stärker.
Schwerfällig regte sich die Masse unter diesem Geräusch, langsam und behäbig. Der Wind hielt an.Vorsichtig bewegte sich das Wesen in die Richtung, aus der der herbe Geruch gekommen war, und drückte leicht gegen den frischen Schnee, der auf den Felsen lastete. Feine Risse zogen sich durch die weiße Decke, bis sie schließlich aufbrach, und einen Blick auf die Landschaft hinaus gewährte.
Träge, von gemischten Empfindungen erfüllt, schob sie sich hinaus. Hinter ihr scharrte es interessiert und weitaus weniger langsam, aber unsicherer auf den Beinen, drängten die von Neugierde erfassten sich nach vorne.
Ruhig tat sie einige Schritte und verweilte kurz auf einem Sims, der unter ihr tief hinabfiel, um sich in den Stromschnellen in der Schlucht zu verlieren.
Der Duft wurde erneut herangetragen.
Sie weitete die Nüstern und raunte, drehte sich nach Norden und schritt den Hang hinab, das Unheil zu betrachten, welches aus dem Westen hergekommen war.
Hinter ihr ihr Gefolge, klein und von ihrer Nervosität angesteckt, die aufregende Ereignisse versprach.


Das Rudel befand sich derweil mit wenigen Ausnahmen immer noch am Sammelplatz (Reiseroute roter Punkt, links vom Fluss), ganz in der Nähe, und ruhte sich aus.


Hierbei handelt es sich um einen Zwischenwurf ins Rollenspiel, der dafür dient eine kurze Zusammenfassung zu geben und/oder eine vage Vorraussicht auf nahende Geschehnisse zu ermöglichen. Auf ihn kann mitunter gar nicht reagiert werden, da die Wölfe von den Ereignissen manchmal gar nichts direkt mitbekommen. Nehmt ihn lediglich zur Kenntnis, ansonsten einfach weiterspielen. Fragen bitte in Winterträume stellen.


Alter Thread: Winter 1874 II



Revierkarte x Rudel x RPG-Regeln x Reiseroute



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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 16, 2011 8:51 pm


Es fiel ihr nicht sonderlich schwer sich entspannt und unbesorgt zu präsentieren, weil sie sich im Moment eigentlich auch so fühlte. Das Gerede über die wundersamen, resistenten Menschen war zwar an für sich beunruhigend, aber es war leicht sich in diesem Moment des Verweilens von diesen Dingen loszulösen, besonders, wenn sie ohnehin nicht allgegenwärtig waren, und ihr so fern schienen.
Sie hoffte sehr, dass sich die Zweibeiner nicht noch einmal in das Tal verirren würden, und eventuell ihre Befürchtungen bestätigen. Sie wollte nicht, dass es ihnen genauso erging, wie den Wölfen in Ravenscars Bericht. Besonders, weil sie nicht viel ausweichen konnten. Das Revier war groß, aber wie es schien, besaßen Menschen viel Macht. Wenn sie sie verfolgen sollten, hatten sie ein Problem. Einfach aus dem Tal hinauszuflüchten war nicht so leicht. Im Norden schnitten sie Klippen ab, im Westen das große Wasser, im Süden war es der breite Fluss und der Rest des Gebietes war von Bergwölfen oder ihren nahen Verwandten besiedelt, die es nicht gerne sahen, wenn man ihre Gegend kreuzte. Abgesehen davon war sie sich nicht sicher, ob eine Flucht in die Berge wirklich lebensförderlich war. Im Winter war es dort tatsächlich sehr ungemütlich und ein Rudel, was noch nicht sehr aufeinander eingespielt war, würrde kein leichtes Spiel haben.
Die Graue schüttelte diese Gedanken von sich. Immerhin wollte sie jetzt erst mal ihre Ruhe haben, und das primäre Ziel war es, alle sicher zur Osthöhle zu bringen, wo auch die Karibuherden hinzogen.

Sie freute sich, dass die Weiße ihre Gestik mit der Schnauze erwiderte und stubste sie kurz an, wie ein zarter Beweis dafür, dass sie zu einer Gruppe gehörten. Ihr gefiel dieses Beinandersein immer mehr, auch die unauffälligen Verhaltensweisen sich zu zeigen, dass man ein Rudel war. Es breitete in ihr das warme Gefühl „Familie“ aus, was in seiner Art ganz einzigartig war. Sie wedelte leicht mit der Rute vor Aufregung und Freude, zeigte das Verhalten auch Ravenscar gegenüber. Sie hielt ihn für vertrauenswürdig und jemanden, mit dem man gut zurechtkommen würde – obwohl er noch nicht lange in der Gemeinschaft war erlaubte sie sich dieses Urteil.
Die Graue neigte leicht den Kopf und schnaubte gutmütig. Es war faszinierend. Je öfter man ihr die Möglichkeit gab sich wie ein Muttertier zu verhalten, nutzte sie diese Gelegenheiten aus. Und das, obwohl sie sich Zeit ihres Lebens relativ kühl gegeben hatte. Vielleicht lag es schlicht und ergreifend daran, dass sie nun schauen musste, wo sie blieb. Ohne Kenáo. Ohne Maýoki. Ohne jene, mit denen sie früher ihr Vertrauen geteilt hatte. Sie musste nun auf andere zugehen, sonst würde sie vereinsamen.

» Bald, denke ich. «

Kurz suchte ihr Blick so unauffällig wie möglich nach Ikeru. Seine Nähe suchte sie immer wieder auf, es machte sie nervös, wenn er nicht da war. Sie hatte sich daran gewöhnt, ihn irgendwo an ihrer Seite zu haben, und er hatte zusätzlich zu dem Platz des Freundes nun auch den ihres Bruders eingenommen – zumindest aus ihrer Sicht.
Schnell wandte sie sich wieder den anderen zu, und schob den trübseligen Gedanken, dass er ihr nicht seine Aufmerksamkeit schenkte, weg. Immerhin war sie hier auf dem besten Weg neuen Anschluss zu finden, dachte sie wenigstens.

» Je zügiger wir in die Nähe der Karibus und des sicheren Winterquartiers kommen, desto besser. «

Ein, zwei Stunden vielleicht – dann würden sie weiterlaufen. Es würde noch gut einen Tagesmarsch dauern in der Osthöhle anzukommen, vermutlich länger, wenn man bedachte, dass der Weg über die Ausläufer der Berge riskant und kompliziert war. Zumal sich noch keiner von ihnen bewusst war, was ihnen noch zwischendurch begegnen konnte.

» Je nachdem wie weit die Flüsse zugefroren sind, wird uns nichts anderes übrig bleiben. Aber ich denke, dass - … «

Sie brach langsam im Laufe des Satzes ab, weil ihr Blick auf dem schwarzen Rüden lag, der in äußerst eigenartiger Weise auf die kleine Gruppe zukam. Vollkommen irritiert von dem Hoppelgang starrte sie ihn nur einen Moment leicht entgeistert an und brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder zu fangen.
Sie stand auf, hob die Rute und schaute schnuppernd zu ihm runter. Sie fuhr mit der Schnauze um seinen Kopf herum und sog seinen Duft ein, wie sie es bei jedem Neuen tat. Unwillkürlich legte sich in ihren Gedanken ein Name für ihn fest, was auch eine ihrer Angewohnheiten war: anderen Namen zu geben, die sie sich besser merken konnte.

» Hallo, mein Name ist Nouri, dass hier sind Ravenscar und Sóke. «

stellte sie kurz vor und trat einen Schritt zurück. Seine hyperaktive Fröhlichkeit verwirrte sie und brach die ruhige Stimmung auf. Trotzdem bewahrte sie ein freundliches Gemüt, wenn auch es ihr innerlich ein wenig an den Nerven kratzte. Der Sandbraune war auch schon leicht aufgedreht gewesen, aber der hier zeigte das noch stärker.


» Willkommen in unserem Rudel. Du musst wohl wie viele andere von weit hergekommen sein. «

[relativ mittig des Platzes | Ravenscar, Sóke und Saga]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeDi Mai 24, 2011 7:45 pm

Der Wind plusterte sein Fell auf und ließ ihn massiger wirken als er war. Mit zarten, kalten Fingern zog er an den Strähnen des Weißen. Fort mit dir, rief der Wind. Fort, geh. Weit weg wirst du dein Glück finden, nicht hier, wo niemand niemanden kennt, wisperte der Wind mit seiner zarten Stimme. Nayeli saß ihm gegenüber, doch sie schien den Wind nicht zu hören, wie er lockend an ihm zog und ihm sein Schicksal in der Ferne offenbarte. Ein besseres, schöneres.
Wer war er schon, dass er hier zu einem Alpharüden wurde. Hier, in der Mitte von vielen Fremden, von denen er sich kaum einen Namen hatte merken können. Konnte dieses Rudel ihm den Glück verheißen? Hier hatte er seine Schwester verloren. Hier in diesem Revier, an einen Bären. Und sein Bein hatte das Tier gleich mit sich genommen. Nein, nein. Er wollte doch nicht tatsächlich dort leben, wo seine Schwester gestorben war, Rudel oder nicht? Wieder rief ihn der Wind, verlockender als zuvor, und riet ihm sein Glück weit in der Ferne zu suchen. Der Blick des Rüden wich zu Nouri, deren Rang er eingenommen hatte. Den Platz als Alpharüden, den hatte er doch nur geschenkt bekommen, weil Nouri sich der Aufgabe nicht mehr gewachsen fühlte. Er hatte nicht darum gekämpft und nichts getan, war nicht gelaufen, gerannt oder gehetzt, um sich seine Führungsposition zu sichern. Nein, nein. Hier war nicht der richtige Platz für ihn. Er würde gehen.

Dennoch, sein Weg sollte nicht so einsam von statten gehen. Früher war er zusammen mit Min Thi gereist, doch nun war es an der Zeit, dass er sich eine neue Fähe suchte. Eine, die vielleicht nicht seine Schwester war. Sein wacher Blick schenkte Nayeli seine Aufmerksamkeit. Er musterte sie eindringlich, wie auch sie es getan hatte, als er die Augen geschlossen hatte. Sie respektierte ihn, das sah man. Und eine gewisse Sympathie schwang in ihrer Stimme mit, wenn sie zu ihm sprach. Sie war noch nicht lange hier und doch schon als Rudelmitglied akzeptiert. Trotzdem war sich Ikeru sicher, dass sie ihn begleiten würde. Eine stille Stimme versicherte ihm dies. Und so erhob sich der Dreibeinige. Stolz stand er da und betrachtete ein letztes Mal die, die er kaum kannte. Das Rudel der Fremden, wie er es innerlich betitelte. Sie würden ohne ihn zurecht kommen und Nouri war der Aufgabe gewachsen. Der Verlust ihres Bruders war größtenteils vergangen und sie fand viele neue treue Seelen an ihrer Seite.
Mit Blicken forderte er Nayeli auf ihm zu folgen. Er mochte nichts sagen. Es würde diesen bedeutungsvollen Moment verderben. Sie würde ihm folgen, auch da war sich Ikeru sicher.
Und dann lief er. Die Pfoten schlugen schnell auf die harte Schneedecke auf und sein Herz trommelte in seinem Ohr. Ein Gefühl von Freiheit überfiel ihn und er verspürte den Drang zu lachen und allen Frust, alle Trauer die er erlitten hatte hinter sich zu lassen. Er rannte noch weiter und weiter und weiter, bis er sich bald schon in der Nähe der westlichen Grenze befand. Sicherlich hatten die anderen seine Abwesenheit schon längst bemerkt. Ob sie sich wunderten? Ob sie seinen Verlust bedauern würden? Für einen Moment huschte Reue über sein Gesicht. Hätte er sich verabschieden sollen, von jedem einzelnen dieser fremden Gesichter? Er konnte es noch immer tun, wenn auch nicht so persönlich.
So hob der Rüde den Kopf und ließ ein langes Heulen in der Ferne verklingen. Lebt wohl, liebe Schicksalstänzer. Möge euer aller Leben auf ewig in Glückseligkeit baden. Dieses Revier ist nun nicht mehr der richtige Platz für mich. Ikeru Mai verlässt euch. Ihr schafft es auch ohne mich.

Nun wartete er nur noch auf Nayeli, um gemeinsam mit ihr das Revier der Schicksalstänzer auf ewig zu verlassen.


{ an der westlichen Grenze, verlässt das Revier }
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeDi Mai 24, 2011 11:03 pm

Die dunklen Augen der jungen Fähe lagen noch immer ruhig auf dem Weißen, als sie es spürte. Es war nicht greifbar, kaum merkbar breitete es sich von einem leichten Kribbeln von den Spitzen ihrer Tasthaare aus, ging in ihr Fell über und grub sich tief in ihr Innerstes. Veränderungen standen bevor, große Veränderungen und sie wogten von Ikeru her, wie kleine Wellenringe, die nach außen hin immer größer wurden, die Wölfin mitrissen und in ihren Bann schlugen. Mit glänzendem Blick betrachtete sie den Rüden, der sich vor ihr zu seiner vollen Größe aufrichtete. Mit aufgestellten Ohren lauschte auch sie dem Wind, der ihr liebkosend durch das Fell fuhr, bis sich ihr die Nackenhaare sträubten. Mit angehaltenem Atem spürte sie den Willen, der auf einmal von dem Alpharüden ausging, der sie würdevoll anblickte. Seine Zeit war nun gekommen.

Auch später würde Nayeli es nicht erklären können, was sie davon überzeugte, doch sie spürte, dass sie ihn begleiten musste. Sie wusste nicht, dass nicht dieser eine Rüde es gewesen war, der sie von ihrem Rudel fort in die wilden Lande getrieben hatte, hinaus in die Welt und so erhob sie sich in einer anmutigen Bewegung und spürte den Boden unter ihren Pfoten, wie sie durchströmt wurde von der Kraft, die von ihrem Alpha ausging. Auch sie warf einen Blick über die Schulter, zurück zum Rudel und bereits in diesem Augenblick hätte ihr bewusst werden können, dass dies nicht der Anfang ihrer eigenen Reise war, denn sie spürte keine Trauer Angesichts des Abschieds. In ihr keimte ein anderes Gefühl, welches sie nicht zu deuten wusste, doch es war nicht stark genug, sich dem Sog Ikerus zu entziehen. Angesteckt also vom sehnlichen Wunsch seine Reise fortzusetzen, wandte sie sich um und trieb ihre Läufe an dem weißen Rüden zu folgen, so schnell es ihr möglich war und schon bald holte sie auf, lief an seiner Seite und es war wundervoll. Ihre Pfoten versanken im Schnee, wirbelten ihn auf und zogen einen weißen Schleier hinter sich her. Lange preschten sie so dahin, die rasenden Herzen in der Brust und die fliegenden Läufe unter sich, und ließen die Berge im Rücken die wunderschöne Landschaft an sich vorbeieilen. Mit einem freudigen Laut blickte Nayeli hinüber zu Ikeru, sah in seine dunklen Honigaugen und sie blinzelte ihm freudig zu. Für diesen kurzen Augenblick, in dem sie miteinander liefen, waren sie verbunden. Doch etwas ließ die weiße Fähe nun ihren Blick abwenden und sie drosselte ihr Tempo, so dass sie schräg hinter ihm lief, denn etwas Entscheidendes fehlte in diesem Moment, etwas, was ihr das Gefühl gab nicht richtig zu handeln. Es war das Gefühl der Freiheit, welches sich nicht einstellte. Damals, als sie sich von ihrem Rudel aufgemacht hatte und jedes Mal, wenn sie ihre Reise fortsetzte, spürte sie den Ruf des Windes, der allein für sie bestimmt war und sie fortführte, mit sich riss, um das zu finden, was für sie bestimmt war. Auch Ikeru hielt nun und sie blickte ihn prüfend an, wandte dann den Blick zurück, um über das Revier zu blicken, welches ihr so fremd und doch schon jetzt so vertraut wirkte und dies war der Augenblick, in dem ihr bewusst wurde, dass es nicht Ikeru Mai war, zu dem es sie zog. Es war das Rudel, es waren die Schicksalstänzer.

Das Heulen des nun ehemaligen Alphas drang tief in ihr Herz und sie drehte sich zu ihm um. In ihrem Blick lag keine Trauer, vielleicht ein wenig Mitleid, denn sie kannte dieses Gefühl, auf die Reise zu gehen und sein Rudel hinter sich zu lassen. Sie hatte ihn begleitet, bis an die Grenze des Reviers, dies war alles, was in ihrer Macht stand, denn sie war Teil dieses Rudels – sie würde es bleiben.

»Mein Freund, Ikeru Mai, ich kenne dich nicht lang und doch ist es mir als kenne ich dich mein ganzes Leben. Mögen die Götter dich auf deinen Reisen schützen und mögest du finden wonach du suchst. Ich habe es gefunden und werde hier bleiben, lebe wohl«

Kurz drückte sie die Nase in seinen Nacken, rieb ihr Gesicht an seinem und blinzelte ihm gutmütig zu, dann drehte er sich um und ging. Sie wartete, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war, dann sog sie die frische Luft tief ein und wandte sich dem Revier zu. Hier gab es Aufgaben für sie, Dinge waren zu tun und Wölfe zu unterstützen. Dies war ihr bestimmt, dies war ihr Ziel und sie spürte bereits, wie ihr Herz sie zurück zog, doch nun wehrte sie sich nicht länger, denn sie kannte ihren Platz.
Mit lang ausgreifenden Sätzen preschte sie los zurück durch das Revier, den Weg nehmend, den Ikeru und sie gekommen waren. Es dauerte eine Weile bis sie in der Nähe des Rudels war, in der sie kaum langsamer wurde, beflügelt von den Wölfen älterer Zeiten, auf dessen Wegen sie nun lief, denn dies war ihr Schicksal.
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeDo Mai 26, 2011 10:09 pm

Ravenscar fühlte sich erstaunlich wohl in der kleinen Runde, so dass seine Rute freundlich über den Boden wischte und kleine Wirbel in den Schnee zeichnete. Er vermied es nun jedoch, sich in das Gespräch Sókes mit Nouri einzumischen. Aus sicherlich einem anderen Grund teilte sie Ravens Meinung zur Überquerung der Berge und er hoffte auf eine positive Antwort Nouris. Die, die er zu hören bekam war jedoch nicht so, wie er sich erhofft hatte. Doch er konnte nichts daran ändern und wenn die Flüsse nicht gefroren waren, dann blieb der Weg über die Berge unausweichlich. Ravenscar würde so gut es ging mit dem Rudel schritthalten, aber er war kein naiver Dummkopf. Das Ziel würde er wohl nicht lebend erreichen. Aber er wollte Nouri mit seinen Selbstzweifeln - die ja eigentlich nur eine reale Weltanschauung waren - nicht weiter belästigen. Für das Rudel wäre dieser Weg vielleicht sogar sicherer, denn Menschen mieden die Pässe im Winter auf jeden Fall. Uneigennützig beschloss er, dies zu erwähnen.

"Der Weg durch die Berge ist menschenleer, doch ich habe seit Jahren keinen Pass mehr überquert und weiß es nur aus den Erzählungen anderer Wölfe."

Wie viele Jahre lag seine letzte Wanderung durch die Gipfel der Berge zurück? Drei Winter waren es inzwischen mindestens, die eher ruhig verlaufen waren und durch weniger harte Zeiten in seiner Erinnerung geblieben waren.

Als Nouri schon wieder ihre kleine Gruppe vorstellte, blickte Ravenscar überrascht auf. Ein schwarz-brauner Rüde hüpfte fast herbei: Saga ... was für ein eigenartiger Name für einen Rüden. Aber auch kurz. Hier schienen ihn alle mit Einfachheit zu verwöhnen. Ravenscar lächelte warm und nickte dem offnebar jungen Rüden zu (gut, gegen ihn waren alle Wölfe beinahe Welpen). Zuerst wollte er es bei Nouris Vorstellung belassen, doch es schien ihm unhöflich. Also erhob er sich aus seiner halb liegenden Position und schnupperte kurz an dem neuen.

"Hallo Saga."

Das reichte, um die Begrüßung etwas persönlicher zu gestalten. Ravenscar prägte sich den Geruch des Artgenossen ein, um ihn immer wieder erkennen zu können. Auch Sókes und Nouris Geruch war längst vermerkt.
Nun ließ er sich vorerst wieder nieder, um nicht so unschlüssig in der gegend herumzustehen.


{ Nouri, Sóke, Saga :: Mitte des Platzes }
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeDo Mai 26, 2011 10:57 pm

Vermutlich hätten die Gedanken der Grauen sie nicht gerade erfreut. Wenn es schon in gut zwei Stunden wieder los gehen würde…. Nicht dass Sóke faul gewesen wäre. Nein, im Gegenteil. Es wäre der Gedanke, dass zwei Stunden nicht ausreichen würden, um sich umso mehr ins Rudel zu integrieren. Wo man doch schon so nett beisammen saß und sich die zuerst nur flüchtig bekannten Mitglieder des Rudels kennen lernten. Dies konnte nur von Vorteil sein. Noch Zwei Stunden, dachte sie. Würde Cél es schaffen in der Zeit wieder hier zu sein? Sie schnaubte, wollte ihre Hoffnungen dann doch lieber in den Suchtrupp von Ikeru legen. Gedanklich wandte sie sich wieder der Gruppe zu. Ihre Ohren zuckten leicht nervös. Der offenbar unschlüssige Rüde hatte nun doch endlich zur Gruppe gefunden, wirkte wie von der Tarantel gestochen. So hätte sie es formuliert, wenn auch ein wenig unpassend. Eher quirlig und aufbrausend. Sóke schien nicht bemerkt worden zu sein, weswegen sie es unterließ das Wort an ihn zu richten oder sich gar vorzustellen. Sie würde gnadenlos in den Hintergrund rücken. Nun, Sie hätte den Eindruck gehabt, es wäre falsch gewesen. Stattdessen sprach Nouri sowohl für sie als auch für Ravenscar. Sie betrachtete den ‚neuen’ eindringlich, nur um dann wieder weg zu schauen, und es dabei zu belassen.

Offenbar teilte Ravenscar ihre Meinung was die Überquerung von Bergen anging. Das letzte mal hatte sie einen überlaufen müssen, als sie hier her wollte. Seit her hatte sie sie eigentlich weitestgehend gemieden. Bis jetzt hatte es aber auch noch keinen Anreiz gegeben, dies zu wiederholen.

Laut den Worten der Grauen war der ‚neue’, Saga, kein Rudelmitglied. War vielleicht aus den gleichen Gründen und ‚Zielen’ hier wie Sóke und Cél. Beinahe hätte sie es vergessen, dies hier sollte der Beginn eines ‚neuen Lebens’ sein, eines das keinerlei Verbindung zur Vergangenheit darstellte. Vielleicht hatte er aber auch gar nicht vor hier ‚auf ewig’ zu bleiben. Unwillkürlich kniff die Fähe die Augen zusammen, lauschte den Worten der Grauen, und wurde daran erinnert, wie hungrig sie doch eigentlich war. Nun, Sie hatte das Bedürfnis wenigstens eine Begrüßung von sich zu geben. Um ein wenig aufmerksam auf sich zu machen. „Hallo, Saga.“ Säuselte sie unmerklich und hoffte anschließend, dass man es überhaupt gehört hatte. Zwei Stunden, dachte sie.


[ Nouri, Ravenscar, Saga // Rudelplatz ]
(Sorry, bisschen sehr unkonstruktiv, nächster wird besser )
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeFr Mai 27, 2011 5:10 pm

Irgendwas zog ihre Gedanken in die Ferne. Fort von Youkon und Sitari, fort von diesem Ort, diesem Rudel und fort von Ravenscar, der ihr unter all den Seelen hier wohl am bekanntesten war. Sie flogen hinweg über Wälder und Felder, hindurch zwischen Bergen und Felsen und begaben sich auf eine Zeitreise zurück zu den Anfängen ihres Lebens auf dieser Welt. Ihre Augen im Hier und Jetzt waren erneut auf Ikeru und die fremde Weiße gefallen, doch ihr Sinn, diese wahrzunehmen, befand sich an einem ganz anderen Ort. An einem Ort, der wohl allen Seelen hier vollkommen unbekannt war. Allen, außer ihr selbst. Ihr selbst und vielleicht auch Ikeru. Anfangs merkte sie gar nicht, was geschah, merkte nicht, dass sich die Umgebung um sie herum änderte und sie plötzlich etwas ganz anderes sah, fühlte und witterte als zuvor. Es war nicht mehr so kalt, der Himmel war nicht mehr von Wolken gespickt und erlaubte der Sonne hin und wieder ihre Blicke hinunter auf die Natur zu werfen. Eine kühle, frische Briese spielte mit den Blüten der Hölzernen und wiegte die Gräser zu einer sanften Melodie, bestehend aus den Gesängen der Vögel und dem Rauschen und Plätschern eines kleinen, nicht weit entfernten Baches. Sie fand sich selbst dort, an Ort und Stelle und als die Weiße bemerkte, dass sie sich nicht mehr bei Youkon und Sitari befand, hatte sie bereits verstanden. Sie hatte verstanden, dass ihr Herz, ihr Verstand ihr etwas vorspielte, wehrte sich jedoch nicht dagegen. Und doch wusste sie, dass sie es bereuen würde. Sie wusste, was kam, wusste, dass es Schmerz bedeutete und erinnerte sich nur noch zu gut daran, wie er sich angefühlt hatte. Dieser Schmerz, der von Abschied zeugte. Von Abschied, der eine Ewigkeit halten sollte.

Sie fand sich dort, sitzend zwischen mehreren größeren Wölfen und einem in ihrer Größe. Die Welt war anders, schien anders, roch anders, als sie sie in Erinnerung hatte, doch wusste sie, dass dies alles von den Welpenaugen – und Ohren, der Welpennase herrührte, mit der sie im Moment alles ‚wahrnahm‘. Zwei weitere Wölfe standen ihnen gegenüber und Khaiza spürte die Trauer, die dieses Spektakel mit sich brachte. Ihr Vater trat vor, verabschiedete Min Thi und Ikeru und ihr selbst blieb nicht mehr übrig als schweigend daneben zu sitzen. Auch ihre Mutter trat nun an die Seite ihres Vaters und verabschiedete sich von ihren beiden fast erwachsenen Jungen. Das Rudel dahinter blieb still, musterte die beiden und versuchten sie mit Blicken davon abzuhalten, sie zu verlassen. Andererseits aber war ihnen allen klar, dass es keinen Sinn hatte. Der Wind rief sie, das Schicksal wartete auf sie und würde sie fortführen – Komme, was wolle. Und dagegen würden sie nicht ankämpfen können. Dem Schicksal war keine Stirn zu bieten, egal, wie sehr man es versuchte. Nun, wo sie wusste, was ihr einst widerfahren würde, spürte Khaiza das Verlangen, zu rufen, sie dazu zu überreden, doch hier zu bleiben mit dieser unendlichen Hoffnung, dass dann alles anders laufen würde, doch sie konnte nicht. Etwas Unsichtbares hielt ihren Fang geschlossen und so konnte sie ihre damalige Reaktion nicht korrigieren, nur schweigend zusehen, wie ihr Blick ein letztes Mal die Honigfarbenen Augen ihres älteren Bruders trafen, ehe er ihnen den Rücken kehrte und mit langsamen, entschlossenen Schritten seinem Schicksal entgegen trat.

Es verschwamm und mit einem Mal sah sie vor sich den weißen Alpha, die Fähe an seiner Seite. Er hatte sich erhoben und unwiderruflich machte sich in ihr das Gefühl breit, ihren Bruder in ihm zu sehen. Er musste es sein, es konnte nicht anders sein – oder? Sie schüttelte den Kopf, warf Sitari und Youkon einen kurzen Blick zu, ehe ihre Aufmerksamkeit erneut zu ihm wanderte. Für einen kurzen Moment glaubte sie, seine honigfarbenen Augen auf sich zu spüren und ein warmes, merkwürdiges Gefühl stieg in ihr auf, baute sich in ihr auf wie eine Mauer aus Glas, die sogleich wieder in tausende Stücke zerbrach, als er sich wegdrehte und mit einem Male in die Ferne zu laufen begann. Ein schmerzender Stich drückte ihr ins Herz und die Erinnerungen an damals mischten sich erneut unter die Realität, die sich vor ihr abspielte. Sie hatte keinen Grund zu der Annahme und doch wusste irgendwas in ihr, dass dies das letzte Mal sein sollte, ihn zu sehen (wenn er es denn war). Die Fähe verschwand mit ihm. Doch wohin, wohin, das wollte ihr niemand sagen.

„Sagt, Youkon. Ist euch zufälliger Weise der Name der weißen Seele an Seiten des Alphas bekannt? Ist sie auch eine der fremden Wandler, die zum Rudel gestoßen sind?“, fragte sie und ihrer Stimme war deutlich zu entnehmen, dass sie sehr an der Antwort interessiert war. Sie wollte wissen, wer sie war, wollte wissen, wer mit diesem Ikeru umherwandelte.

Stille. Schwere Stille, die sie fast zu Boden drückte, doch Khaiza blieb aufrecht auf ihrer Hinterhand sitzen. Sie sah zu Sitari, die ihre Stimme verschluckt zu haben schien, doch im Moment fiel ihr nichts ein, wie sie sie aufmuntern könnte. Nein, dazu war sie viel zu sehr damit beschäftigt, die eigene Vergangenheit erneut abzuhängen. Doch sie schien bereits mit weit geöffnetem Fang und vor Lust triefenden Zähnen nach ihr zu schnappen.



[bei youkon und sitari]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeFr Mai 27, 2011 9:04 pm

Trotz des freundlichen Wesens der Weißen, war Sitari unsicher, was nun folgen würde. Es machte ihr noch etwas Angst sich hier unter den Wölfen schutzlos aufzuhalten. Lange Zeit hatte sie sich danach gesehnt Wölfe zu finden, in deren Schutz sie sich begeben konnte, dennoch war es nicht das Gefühl, welches sie erwartet hatte. Diese Einsicht erschreckte sie. War sie wirklich zu lang allein gewesen, hatte sie die Verhaltensweisen innerhalb eines zu lang entbehrt? Obwohl sie in der letzten Zeit wenig zwischen die Zähne bekommen hatte, erschien ihr die einsame Wanderung doch einfach als das Zusammenleben mit Ihresgleichen. Sicherlich war sie an der Schwelle angekommen, die einige Wölfe in eine andere Richtung führten und sie der Rudelgemeinschaft entrissen. Doch in Sitari schlug ein junges Herz, welches auf der Suche nach Zuwendung und Sicherheit war, auch wenn sie das noch nicht verstanden hatte. Sicher wusste sie nur, dass sie keine Ahnung hatte, was sie als nächstes tun sollte, geschweige den, was was sie sagen sollte und konnte. Was war, wenn sie sich im Ton vergriff? Weder wollte sie zu überschwänglich und schwärmerisch wirken, noch zu verbittert und kaltherzig.
Diese Gratwanderung, wie es ihr vor kam, schien über ihre Fähigkeiten hinaus zu wachsen.
Verzweifelt lies sie alles einfach auf sich zu kommen.
Youkon. Khazia. Ravenscar. Drei Namen. Drei Wölfe. Sie versuchte verbissen sich alles zu merken und wusste doch, das irgendwelche Details verschwinden würde, wie die zarten kleinen Kristalle, die auf ihrer Nasenspitze landeten und bevor sie sie richtig gesehen hatte, schon wieder weg waren.

Die Hellgraue war noch nicht am Punkt der realistischen Selbsteinschätzung angelangt, hatte ihr wahres Wesen noch nicht entdeckt und versteckte sich lieber hinter der unschuldigen Welpenfassade. Eigentlich ahnte sie bereits, dass eine Veränderung ihrer Selbst bevor stand, doch bisher waren die Wogen noch nicht kräftig genug gewesen, die Hülle zu zerbrechen, die sie gefangen hielten. In ihr schlummerte bereits die junge Fähe, die sie körperlich schon war, die jedoch vom unsicheren und hilfesuchenden Jungwolf vertrieben wurde. Es wurde Zeit, dass Sitari den Sprung ins kalte Wasser wagte und endlich mit Leben begann anstatt weiter zu verharren. Sie war im Grunde genommen schlicht und einfach feige.
Die neuen Bekanntschaften, das neue Revier, all dies würden Starthilfen sein, damit sie lernte zu fliegen.

Im Moment war sie jedoch noch in ihrer Rolle fest verankert. Das Verhalten des Rüdens machte ihr Angst, obwohl es ein wolfstypisches Gebaren war. Sie wollte keinen Fehler begehen und blieb einfach stocksteif stehen. Nur ihr Atem pfiff heiß in die kühle Umgebung heraus. Im Winter kaschierte das dichte Fell die schnellen und heftigen Bewegungen des Brustkorbes und lies die Fähe ruhiger erscheinen, als sie tatsächlich war. Dies war jedenfalls eine positive Nebenwirkung der anhaltenden Kälte.
Alles in allem war Sitari ziemlich irritiert, besonders durch das abwesend wirkende Verhalten Khazias. Sie wusste nicht, was sie tun sollte und schaute sich scheu um.
Die Weiße war etwas zurück gefallen, ihr Blick schweifte umher und Sitari wurde das Gefühl nicht los, dass die Geister der Vergangenheit nicht nur sie heimsuchten.


[bei Youkon und Khazia]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeFr Mai 27, 2011 9:38 pm

Saga freute sich ziemlich heftig darüber, dass seine beiden Gegenüber ihn so empfingen. Hier würde er bleiben. Saga's Rute wackelte hin und her und versetzte sein Hinterteil in Schwingungen. Seine goldenen Augen strahlten und er ließ den Blick von dem Rüden mit dem Narbengesicht über die graue Fähe bis hin zu einer Weißen schweifen die ihm bisher nicht aufgefallen war. Sofort nahm Saga nur noch sie wahr und hüpfte auf sie zu

"Hallo Weiße. Ich bin Saga und du? Magst du mit mir im Schnee spielen? Das macht Spaß"

Auch hier wedelte seine Rute aufgeregt hin und her und er kauerte sich in Spielhaltung vor die Weiße Fähe, forderte sie zum Spielen heraus. Seine Schwestern hätten nun wahrscheinlich wieder den Kopf geschüttelt oder ihn ausgelacht aber das war es nunmal was ihn ausmachte - diese unbändige und ziemlich naive Lebensfreude die fast ansteckend war. Unter seinen Pfoten spritzte Schnee auf als er um die ihm Unbekannte Fähe herum. Ungeduldig. Er wollte doch nur mit ihr spielen, die Bindung festigen und Freundschaften schließen, wenn er sich schonmal entschlossen hatte mit diesem Rudel zu laufen. Dabei war er doch so rastlos und unbändig. Aber er wollte sich etwas zügeln und in einer Gruppe machte es gleich noch mehr Spaß die Welt zu entdecken.

Da die Weiße sich noch nicht regte, wandte er sich ebenfalls in Spielhaltung den beiden zu, die ihn zuvor begrüßt hatten. Nouri & Ravenscar. Vielleicht wollten die ja mit ihm spielen.

"Spielt ihr mit mir? och bitte bitte bitte"

japste der Schwarze aufgeregt und sprang vor den Älteren Wölfen herum. Spielen und Toben waren Dinge die er verdammt gern tat und wenn er Glück hatte, war er dabei nicht allein


[vor Nouri & Ravenscar l wendet sich Sóke zu l fordert sie zum spielen auf l fordert ebenso Ravenscar & Nouri zum spielen auf]
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BeitragThema: Re: Winter 1874 III   Winter 1874 III - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 30, 2011 11:09 am

Ihrer Erklärung lauschte er nur mit einem Ohr, er musste sich zunehmend auf den Weg konzentrieren. Die Spur des Rudels führte hierher, aber kein Wolf weit und breit zu sehen, so blieb er schließlich stehen und sah sich suchend um, ehe er bemerkte, dass Lunas Erklärung geendet hatte und Bjartr sich an sie wandte.

“Jedenfalls ist dein Fell viel schöner als seines.“

Gab er ehrlich zu und sah über ihre Schulter hinweg, ob es dort vielleicht wen zu finden gab. Kurz senkte er die Nase zu Boden und fand endlich die ersehnte Witterung, die sie zu ihrem Ziel führen sollte. Mit einem kurzen Stupsen gegen Lunas Flanke führte er sie schließlich fort vom Fluss und nun sollte das Rudel nicht mehr weit sein. Endlich konnte er sich auch wieder auf ihre Geschichte konzentrieren, lauschte gespannt dieser fremden Welt. Schicksal, das klang doch gut. Es freute den Grauen, dass sich das Schicksal auch um ihn kümmerte, auch etwas mit ihm vorhatte und die Welt doch nicht vom Zufall regiert wurde. Ein kurzes Lächeln galt der Weißen, als sie noch einmal ihre Freude über ihr Treffen bekundete und auch er nickte zustimmend. Und wieder wandte er den Blick nach vorne, für einen Moment lang versucht, auch seine Geschichte zu erzählen, doch er verkniff sich die Gedanken an seine Welpenzeit, die viel zu kurz ausgefallen war, ungeliebt, verstoßen. Als Fremder unter den eigenen Geschwistern, gedemütigt vom Vater, die Mutter tot aus schrecklichen Gründen. Ein kurzes Kopfschütteln und alles war wieder vergessen, diese Episode seines Lebens bahnte sich nur selten einen Weg in sein Bewusstsein. Stattdessen hielt er abermals inne, hob den Kopf, spitzte die Ohren. Zwischen den Bäumen vernahm er Bewegung, Stimmen, roch die bekannten Gerüche. Sie hatten das Rudel gefunden. Langsam kam er näher, bis er schließlich den Platz betrat, auf dem sich die Wölfe versammelt hatten. Abermals stupste er Luna sacht gegen die Schulter und deutete anschließend mit der Nase auf Nouri.

“Siehst du die Graue dort? Sie ist die Alpha, ich glaube, es wäre ratsam, wenn du dich zuerst an sie wendest.“

Schließlich sah er sich suchend nach Youkon um, wo steckte der Rabenpelz? Wenn er sich nicht täuschte, konnte er ihn zwischen den anderen erkennen, doch er ließ es für den Moment offen, vielleicht erkannte Luna ihn von ganz alleine? Bjartr konnte natürlich nicht wissen, wie es war, den Vater zu finden, den man nie kannte, aber in seiner Vorstellung von einem heilen Familienleben, gab es Kräfte, die einem zeigten, dass es der richtige war. Beinahe beneidete er Luna ein wenig, doch dann wiederum, er wollte Youkon sicher nicht als Vater haben, auch er hatte sich offenbar nicht um seine Welpen geschert. Und endlich fiel dem Grauen auf, was nicht stimmte an diesem Bild, am Gesamten, dass etwas fehlte – wo war Ikeru? Seine Präsenz fehlte..
Doch vorerst blickte er neugierig Luna an und wartete, wie sie nun entscheiden würde.

[Am Rand des Platzes || Luna]


[ooc: sorry, dass es so lang gedauert hat..]
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